veröffentlicht am Dienstag, 20. Februar 2024
Magdeburg. Auf einer Stadtversammlung hat gestern Abend (19. Februar) der Magdeburger Bundestagsabgeordnete Martin Kröber (SPD) die Forderungen der streikenden Beschäftigten der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) unterstützt. Vor etwa 100 Gästen unterschrieb er die “Wir Fahren Zusammen” Petition für bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und mehr Geld für den Nahverkehr. Zuvor hatten Fridays for Future Magdeburg und Beschäftigte der MVB gemeinsam über 2.000 Unterschriften in der Stadt gesammelt. Zusätzlich dazu konnten sie sich mit weiteren 540 Unterschriften auch die Unterstützung der Mehrheit der MVB-Beschäftigten sichern.
Ein Beschäftigter der MVB berichtete: “Wir sind als Fahrer überlastet, müssen teilweise um 2 Uhr morgens aufstehen und sind wegen der überfüllten Bahnen ständig verspätet. Wir haben deswegen teilweise nicht mal mehr genug Zeit, um zwischendurch auf die Toilette zu gehen. Wir brauchen dringend mehr Freizeit, längere Pausen und eine bessere Bezahlung. Der Nahverkehr muss in der Zukunft sicher, verlässlich und bezahlbar sein.”
Den ganzen Tag standen in Magdeburg erneut Busse und Bahnen still. Die Beschäftigten streiken für ihre Forderungen von höheren Löhnen und einer besseren Vergütung von Schicht- und Wochenenddiensten. Unterstützt werden sie dabei von Fridays for Future – schließlich muss zur Bekämpfung der Klimakrise dringend der Nahverkehr ausgebaut werden.
Das betonte auch Vito, Schüler und Mitglied bei Fridays for Future: “Die Politik spart seit Jahren unseren Nahverkehr kaputt. So geht keine klimagerechte Verkehrswende. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und der Klimabewegung.”
Zum Ende des Streiktags hatte Fridays for Future Martin Kröber gemeinsam mit ver.di zu einer Stadtversammlung ins OLi Kino eingeladen: Verschiedene Redner:innen sprachen über ihre Erfahrungen mit dem ÖPNV, als Arbeitsplatz, aber auch als Verkehrsmittel auf dem Schulweg oder als Möglichkeit, auch im Alter noch mobil zu sein.
Der Fahrgastverband Magdeburg ergänzte: “Wir, die mit ihrem kleinen Geldbeutel auf den Nahverkehr angewiesen sind, unterstützen ausdrücklich euren Streik. Ihr Beschäftigten seid es, die unsere Stadt 365 Tage im Jahr am Laufen haltet. Dafür habt ihr auch gerechte Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen verdient, und sicher keine dreckigen Toiletten am Arbeitsplatz.”
Zum Abschluss unterschrieb Kröber die Petition und versprach, sich weiterhin für die Forderungen der Streikenden einzusetzen. Mit einem Verweis auf den bundesweiten Klimastreik am 1. März, der unter dem Motto der Kampagne #Wirfahrenzusammen steht, erklärten die Aktivisten, sie werden genau beobachten, wie Kröber sich für ihre Ziele eingesetzt habe, er solle dann „berichten, was Sie erreicht haben“.
Daneben wiesen die Moderatoren allerdings auch auf diejenigen hin, die für diesen Abend abgesagt hatten und deren Stühle nun leer blieben: Tino Sorge, Bundestagsabgeordneter der CDU für Magdeburg und Steffi Lemke, Bundesumweltministerin und Bundestagsabgeordnete der Grünen für Sachsen-Anhalt.
Text & Foto: Fridays For Future Magdeburg
