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BESTFORM Preisverleihung 2017

Innovative Wasseraufbereitung: Martin Deutscher gewinnt BESTFORM-Award

Bildunterschrift, von links:
Laura Augustin, IDE Masterteam der Otto von Guericke Universität Magdeburg
Martin Deutscher, MDID
Martin Drewes, Inflotec
Saskia Richter-Haase, Prinzenkinder
Dr. Michael Ganz, Ganz Scharfe Messer - Messerschmiede
Sven Regener, Lignum GmbH & Co. KG

Landeswettbewerb: Preise im Bauhaus Dessau verliehen

Dessau-Roßlau. Am Donnerstagabend sind im Bauhaus Dessau die
BESTFORM-Awards 2017 vergeben worden. Der erste Preis ist mit 10.000
Euro dotiert, der zweite mit 7.500 Euro und die beiden dritten Preise mit
jeweils 5.000 Euro. Zusätzlich wurden erstmals Förderpreise von 5.000 und
2.500 Euro für „Visionen“ vergeben – Projekte, die noch keinen Partner eines
anderen Wirtschaftszweiges an ihrer Seite haben. Insgesamt werden die
Preisträger-Projekte aus Sachsen-Anhalts Kreativwirtschaft mit 35.000 Euro
unterstützt.

„MDID – Martin Deutscher Industrial Design“ und „Inflotec“ haben den
Landeswettbewerb BESTFORM 2017 gewonnen. Der Schönebecker
Industrie-Designer Martin Deutscher hat mit Martin Drewes und Martina
Findling vom Magdeburger Unternehmen „Inflotec“ den „Waver“ entwickelt –
eine innovative Aufbereitungsanlage für Trinkwasser. In Form eines
Wasserrades kommt sie ohne fossile Energieträger aus sowie vermeidet
Kohlenstoffdioxid-Emissionen und direkte Eingriffe in die Natur. Ohne
Unterbrechung kann die Anlage Trinkwasser für bis zu 2.000 Menschen
liefern und ist durch ihren einfachen Aufbau schnell einsatzfähig, was vor
allem im Katastrophenfall entscheidend wäre. Die Jury hob hervor, dass es
der Allianz gelungen sei „technische Innovationen und effizientes Design zu
vereinen“. Das Ergebnis sei „eine einmalige Form der Wasseraufbereitung
für ein vielfältiges Anwendungsspektrum“.

Den zweiten Preis erhalten ein Studierenden-Team des Studienganges
„Integrated Design Engineering“ der Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg und die „Lagotec GmbH“ aus Magdeburg für das
Rohrentnahme-System „Simple Sample“, das mit einer einfachen Bedienung
die fehlerfreie und kontaminationsfreie Entnahme von Proben möglich
macht. In der Begründung der Jury heißt es: „Simple Sample vereinfacht
dank hervorragendem funktionalen Design radikal die Anwendung.“

Den dritten Platz vergab die Jury gleich zweimal. Die „LIGNUM GmbH &
Co. KG“ hat gemeinsam mit der Messerschmiede und Messerwerkstatt
„Ganz Scharfe Messer“ das Chefmesser „SKID“ entwickelt – das erste
Chefmesser aus Holz, das in Magdeburg handgefertigt wird und für Profis
und ambitionierte Hobbyköche geeignet ist. Die Jury würdigte, dass „bei
diesem Produkt Handwerk auf Design und zwei Materialien aufeinander
treffen“. Die Wirtschaftspartner hätten ein ausgereiftes Produktkonzept
vorgelegt, „das den kreativen Prozess mit dem Bewusstsein für mehr
Nachhaltigkeit im Haushalt vereint“. Zusätzlich hoben die Juroren hervor,
„dass Herstellung und Vertrieb auf einer umweltentlastenden Konzeption
beruhen“.

Auch das Unternehmen „Prinzenkinder“ und sein Wirtschaftspartner,
die Halleschen Behindertenwerkstätten e.V., werden mit einem dritten
Platz geehrt. Sie haben den Kinder-Hochstand „Carl“ sowie die KinderGarderobe
„Dete“ entworfen und produziert. Die Möbel für Eltern und Kinder,
die direkt an der „Basis“, im Familienalltag der Kreativen, entstehen und
„gleich um die Ecke“ mit viel Sorgfalt und Geduld gefräst, geschliffen und
geölt werden, haben die Juroren überzeugt: „Das Konzept, die Entdeckung
und Nutzung der Marktlücke, sowie die Zusammenarbeit mit den Halleschen
Behindertenwerkstätten zur Entwicklung der Produktteile, die inzwischen
über das Internet verkauft werden, sind preiswürdig.“

Das Projekt „next“ von Hannes Wilke wurde mit dem Titel „Vision des
Jahres“ ausgezeichnet. Der Student vom Fachbereich Design der
Hochschule Anhalt am Standort Dessau-Roßlau erhielt für seine
Vorstellung von einer Informationsquelle für Krankenhaus-Patienten ein
Preisgeld von 5.000 Euro. Die Jury begründete ihre Entscheidung so: „Die
Idee greift eine aktuelle Herausforderung in Kliniken auf – die Information der
Patienten – und macht ein Angebot, das einfach und gleichzeitig genial
erscheint. An fast jedem Patientenbett befindet sich ein TV-Gerät, das über
Behandlungen, Klinikabläufe und Operationen Informationen vermitteln
könnte.“

Einen mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis erhielten Lukas Keller und
Chris Walter. Die Studenten der Burg Giebichenstein Kunsthochschule
Halle haben eine neuartige Extrudereinheit für handelsübliche 3D-Drucker
entwickelt, mit dem der Funktionsumfang erweitert werden kann. „Diese
Produktentwicklung ist das ,missing link‘ in der digitalen Produktion“, sagte
die Jury. „Sie ermöglicht die Fertigung aus einer Vielzahl von pastösen
Medien, wie Keramik, Silikon oder Lebensmitteln. Mit ihrem ,do-it-yourselfGedanken‘
könnte sie eine Demokratisierung der Produktionsmittel
auslösen.“

Insgesamt wurden in diesem Jahr mehr als 40 Bewerbungen beim
Landeswettbewerb eingereicht. Staatssekretär Dr. Jürgen Ude aus dem
Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung erklärte in seiner
Laudatio: „Die Kreativwirtschaft hat hierzulande enorme Potenziale und
positive Perspektiven. Dieser Wettbewerb hat erneut gezeigt, wie junge,
innovative Kreativ-Unternehmen mit etablierten Wirtschaftszweigen
zusammenarbeiten können, sich austauschen und voneinander profitieren.
Genau so kommt man in BESTFORM.“

Der BESTFORM /// MEHR /// WERT /// Award für kreative Ideen wurde zum
dritten Mal verliehen. Bei der vorigen Runde im Jahr 2015 erhielten die
Designer Philipp Rösler und Thomas Kores aus Dessau-Roßlau mit dem
Unternehmen „mm1 Consulting & Management PartG“ den ersten Platz für
ihren medizinischen Handschuh „MediGlove“.