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Jordan Barry    Viktoria Kuehne

Magdeburg-News: Domkantor und -organist Barry Jordan jetzt im Goldenen Buch der Stadt Magdeburg



veröffentlicht am Sonntag, 3. Dezember 2023

Magdeburg. Oberbürgermeisterin Simone Borris hat in dieser Woche Magdeburgs langjährigen Domkantor und -organisten Barry Jordan im Alten Rathaus empfangen. In Anerkennung seiner großen Verdienste für die Kirchenmusik und die damit einhergehende Steigerung der Bekanntheit der Ottostadt über die Landesgrenzen hinaus wurde ihm die Ehre zuteil, sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg einzutragen.
 
Barry Jordan wurde 1957 in Port Elizabeth, Südafrika, geboren. Er studierte zunächst in Kapstadt, wo er 1985 sein Studium in der Fachrichtung Komposition mit dem akademischen Grad Master of Music abschloss. 
 
1986 zog es ihn dann nach Europa. In Wien studierte er fortan Komposition in der Klasse von Francis Burt und Orgel in der Klasse von Martin Haselböck. Bereits ein Jahr später verlegte er seinen Studienort nach Lübeck, damit er weiterhin mit Prof. Martin Haselböck arbeiten konnte. Hier schloss er 1989 sein Konzertexamen an der Orgel mit Auszeichnung und 1994 sein Kirchenmusikstudium ab.

 
Barry Jordans Verdienst für die Landeshauptstadt Magdeburg 
Im Jahre 1994 wurde er nach Magdeburg berufen, wo er seit August desselben Jahres das Amt des Domkantors und -organisten bekleidete. Die folgenden 29 Jahre waren geprägt von seinem unermüdlichen Einsatz, insbesondere für die Orgeln in Magdeburg. 2004 wurde er mit dem Titel "Kirchenmusikdirektor" geehrt.
 
Ein Höhepunkt war die Komposition der Musik für das Barlachoratorium "Die Eiche im Dom". Anlass waren das 800. Jubiläum der Grundsteinlegung des Magdeburger Doms und der 80. Jahrestag der Aufstellung des Magdeburger Mals von Ernst Barlach im gotischen Wahrzeichen der Landeshauptstadt. Die von Barry Jordan initiierten Orgelneubauten im Dom zu Magdeburg wurden 2008 und 2012 vollendet. Damit wird sein Wirken auch noch für viele Jahrzehnte im Dom hörbar sein.

 
Rückblick auf die Abschlussveranstaltungen
Das Jahr 2023 war ein besonderes Jahr. Jordan ließ es sich nicht nehmen, vor seinem Ruhestand noch einen Reigen an besonderen Konzerten zu konzipieren. Das Jahr begann mit dem Neujahrskonzert und einem Messiaen Konzert im Januar.
 
Ab 23. Februar folgte die Abschiedsorgelreihe mit Barry Jordans Lieblingsstücken, darunter seine Lieblingswerke von Johann Sebastian Bach. Die Reihe setzte sich aus insgesamt sechs Konzerten zusammen und mündete in dem Abschiedsorgelkonzert am 18. November im Magdeburger Dom, womit Barry Jordan noch einmal allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern dankte. Darüber hinaus fanden im Sommer zwei hochkarätig besetze internationale Orgelkunstkonzerte mit David Briggs und mit Kevin Bowyer statt.

 
Weiterentwicklung des Domchors
Der Domchor bot gleich drei große Projekte, darunter die Tangomesse von Martin Palmeri gemeinsam mit einer Tangoband. Es war eine bereichernde Erfahrung für den Domchor, mit der anspruchsvollen Rhythmik und dem Groove der Band zusammen zu musizieren und sich mit dem Gesang auf die lateinamerikanischen Klänge einzulassen. Die Magdeburger Dommusik möchte sich so neuen Stilen und Zuhörenden öffnen und die Wandelbarkeit des Domchores zeigen, um potentielle Sängerinnen und Sänger einzubeziehen und den generationsübergreifenden Chor weiterzuentwickeln.
 
Das zweite Projekt war die Aufführung "Rejoice in the Lamb" von Benjamin Britten am 23. September. Den abschließenden Höhepunkt bildete am vergangenen Samstag der Messiah von Georg Friedrich Händel mit dem Orchester Märkisch Barock sowie Solistinnen und Solisten. Barry Jordan und der Domchor sind weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt.
 
Barry Jordan konnte in der Orgelszene auch sehr viele internationale Kontakte schließen und so kam es am 28. September zu einer Orgelnacht mit Francesco Di Lernia und Markku Hietaharju sowie Barry Jordan selber. Er und seine Orgelfreunde präsentierten Meisterwerke der Orgeljahrhunderte mit den jeweiligen Feinheiten. 

 
Hintergrund zum Goldenen Buch der Landeshauptstadt
Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von Oberbürgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein. Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.
 
Eine Liste der Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch seit 1990 eingetragen haben, ist im Internet unter www.magdeburg.de/GoldenesBuch verfügbar.


Text: Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: Viktoria Kühne