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01 polizeinews

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Polizeireviers Magdeburg für das Jahr 2019

Samstag, den 21. März 2020

Rückgang der Fallzahlen - Aufklärungsquote steigt - Einbrüche stark rückläufig

-  Rückgang der erfassten Straftaten um 8,5 % auf 24.584

-  12.801 aufgeklärte Straftaten – Aufklärungsquote bei 52,1 % (+1,4 %)

-  Rückgang bei Wohnungseinbrüchen um 131 auf 328 Fälle

-  Rückgang des Fahrraddiebstahls um 35 % auf 2.065 Fälle
 
Die Anzahl der in der Landeshauptstadt Magdeburg im Jahr 2019 abgeschlossenen Fälle verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 24.584 Fälle (2018: 26.877). Dies entspricht einem Rückgang um -8,5 %. Damit setzte sich der Trend der letzten fünf Jahre fort.

Die Häufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner) für die Landeshauptstadt Magdeburg beträgt somit 10.152 (2018: 11.117).

Insgesamt konnten 12.801 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 52,1 % und konnte im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % gesteigert werden (2018: 50,7 %).

Die Straßenkriminalität ging im zurückliegenden Jahr um 530 auf 5.245 Fälle zurück. In diesem Deliktsfeld stieg die Aufklärungsquote um 1,6 % auf 19,3 %.

Insgesamt wurden 8.282 Tatverdächtige ermittelt (6.230 männlich, 2.052 weiblich), was in etwa dem Niveau des Vorjahres entspricht (2018: 8.293).

Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtige an der Gesamtzahl aller ermittelten Tatverdächtigen stieg von 21,5 % in 2018 auf nunmehr 23,2 % (Straftaten aufgrund ausländerrechtlicher Verstöße sind hierbei ausgenommen).

Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 22,5 % (1.862 Tatverdächtige). Im Jahr 2018 betrug dieser Anteil 21,1 %. Von den im Jahr 2019 ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahre waren 354 Kinder (bis unter 14 Jahre), 704 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 804 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre).

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 14 Straftaten gegen das Leben (2018: 22 Fälle) erfasst. Die Aufklärungsquote beträgt 92,9 %. Unter diesen Delikten waren 10 Fälle des Totschlags.

Die Zahl der erfassten Sexualdelikte stieg von 197 auf 248 Fälle. Dies sind 51 Fälle mehr als im Vorjahr. Insgesamt konnten 215 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 86,7 % entspricht (2018: 83,2 %). Der Anstieg resultiert insbesondere aus einer Zunahme von Fällen der Kinderpornografie. Hierbei wirkt sich die verstärkte Internetaufklärung aus.

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, stieg um 146 auf 3.448 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt bei 83,9 % (2018: 82,5 %).

In der Gruppe der Raubstraftaten gingen die Fallzahlen auf 180 zurück. Davon konnten 103 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote stieg deutlich und liegt hier bei 57,2 % (2018: 48,4 %).

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte stieg um 175 Fälle. 2.458 Fälle wurden im Jahr 2019 erfasst (2018: 2.283 Straftaten). Die Aufklärungsquote liegt bei 83,7 % (2018: 82,9 %). Trotz gestiegener Fallzahlen konnte somit die Aufklärungsquote leicht gesteigert werden.

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte sank auf 10.835 Fälle (-2.591 Fälle). Gleichwohl stellen die Diebstahlsdelikte mit 44 % fast die Hälfte des gesamten Straftatenaufkommens der Landeshauptstadt dar.

Die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl sind um -35 % sehr stark zurückgegangen. Mit 2.065 derartigen Delikten sind es 1.113 Straftaten weniger als 2018 (3.178). Die Aufklärungsquote liegt bei 13,9 % (2018: 13,6 %).

Ein erfreulicher Rückgang war im vergangenen Jahr ebenso bei den Wohnungseinbrüchen zu registrieren. Gegenüber dem Jahr 2018 (459 Fälle) ging die Zahl der Einbrüche auf 328 Fälle zurück. In 132 Fällen handelte es sich dabei um Einbrüche in Einfamilienhäuser. Von diesen wiederum waren 52 sogenannte Tageswohnungseinbrüche. Am häufigsten gelangten die Täter durch Aufhebeln der Fenster bzw. der Terrassentür oder durch Aufbrechen/Aufhebeln der Tür mittels diverser Werkzeuge in das Innere, um die Räumlichkeiten gezielt nach Wertgegenständen zu durchsuchen. In Umsetzung einer gezielten Konzeption zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen erfolgten verstärkt die gezielte Bestreifung betroffener Bereiche sowie Kontrollen und Überprüfungen auffälliger Personen und Fahrzeuge durch uniformierte und zivile Kräfte.

Festzustellen ist auch, dass die Zahl der Diebstahlshandlungen in/ aus Boden-/ Kellerräumen weiterhin gegenüber den vergangenen Jahren rückläufig ist. Sie sank im Jahr 2019 um 432 auf 1.673.

Insbesondere die starken Rückgänge bei den Einbruchsdelikten und beim Fahrraddiebstahl sind darauf zurückzuführen, dass Ende 2018 und im Jahresverlauf 2019 mehrere Intensivtäter in Haft gebracht werden konnten.

Auch der Diebstahl (inkl. unbefugte Ingebrauchnahme) von Kfz ist rückläufig. Wurden 2018 noch 214 Kfz entwendet, waren es in 2019 noch 174. Auch die Aufklärungsquote war mit 31,6 % höher als in 2018 (24, 3 %).

Für den Bereich des Diebstahls an/aus Kfz ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Dieser beträgt 26,5 %. Die Fallzahlen stiegen innerhalb eines Jahres von 1.040 auf 1.316. Die Aufklärungsquote liegt mit 7,6 % unter dem Wert aus 2018 (12 %).

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist auch in diesem Jahr ein Rückgang der Fallzahlen um -9,6 % auf 2.953 Fälle festzustellen (2018: 3.266 Fälle). Die Aufklärungsquote beträgt 76,1 % (2018: 79,9 %).

Bei den hierzu zählenden Betrugshandlungen ist ein Rückgang um -178 Fälle auf 2.104 Fälle zu verzeichnen.

Bezogen auf sonstige Straftatbestände des Strafgesetzbuches ist ein Anstieg bei den Fallzahlen im Deliktsbereich der Sachbeschädigung zu verzeichnen. Diese stiegen im Jahr 2019 um 240 (8,9 %) auf 2.927 Fälle. 2018 waren es noch 2.687 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 11,9 % an der Gesamtkriminalität dar. 2019 konnten 21,1 % der Sachbeschädigungen aufgeklärt werden (2018: 22,7 %).

Die Anzahl von Sachbeschädigungen durch Graffiti stieg um 168 auf 909 Straftaten gegenüber 2018 mit 741 Fällen.

Des Weiteren bleibt festzustellen, dass bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen sind. Hier stieg die Anzahl von 149 im Jahr 2018 auf 154 Straftaten im Jahr 2019. Die Anzahl von Polizeibeamten, die an ihrer Gesundheit bei Widerstandshandlungen geschädigt wurden, sank im Vergleich zum Vorjahr leicht. Es wurden bei diesem Delikt 36 weibliche (2018: 43) und 230 männliche (2018: 227) Polizeibeamte geschädigt.

Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte liegen trotz leichtem Rückgang infolge des hohen Verfolgungsdruckes weiter auf hohem Niveau. In diesem Deliktsbereich ist zu verzeichnen, dass die Straftaten leicht von 1.202 auf 1.183 Straftaten sanken. Die Aufklärungsquote im Bereich der Rauschgiftkriminalität beträgt 89,7 % (2018: 89,4 %). Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittel-Gesetz mit 919 Fällen (2018: 931 Fälle).

Im Deliktsbereich der Straftaten gegen Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und Freizügigkeitsgesetz sind die Fallzahlen 2019 um 60 Fälle gegenüber 2018 (159) auf 219 gestiegen.