header-placeholder


image header
image
justice 2060093 960 720

Aus dem Gerichtssaal: Mobile Opferberatung informiert: Prozessbeginn nach rassistischem Angriff am Amtsgericht Magdeburg

Montag, den 10. Juni 2019


Am Dienstag, den 11. Juni 2019 beginnt um 9:15 Uhr vor dem Jugendschöffengericht am Amtsgericht Magdeburg der Prozess wegen eines mittlerweile über zwei Jahre zurückliegenden rassistischen Angriffes auf einen damals 25-jährigen Mann aus Eritrea. Die Staatsanwaltschaft wirft den insgesamt fünf, zur Tatzeit 16-, 26-, 41-, 44-, und 49-jährigen Angeklagten gefährliche Körperverletzung vor. Der Betroffene tritt im Prozess als Nebenkläger auf und lässt sich anwaltlich vertreten. Zum Prozess sind insgesamt sieben Zeug/innen geladen. 

Der Betroffene hatte sich am 29. April 2017 gegen 21 Uhr gemeinsam mit einem Bekannten noch Getränke in einer Kneipe am Hasselbachplatz kaufen wollen, als sie aus einer davor stehenden Gruppe massiv rassistisch beleidigt wurden. Als sein Bekannter beim Herauskommen versuchte wegzulaufen, wurde mindestens ein Stuhl nach ihm geworfen. Er selbst flüchtete in eine andere Richtung, wurde aber von mehreren der Männer verfolgt, mit Bier bekippt und von einem Bierglas in den Rücken getroffen. Dann brachten die Angreifer ihn mit Schlägen und Tritten zu Boden, wo sie weiter gegen Kopf und Oberkörper des Betroffenen eintraten. 

Erst als mehrere Zeug/innen intervenierten ließen die Angreifer von ihrem Opfer ab. Eine Zeugin, die sich schützend vor ihn stellte, wurde dabei selbst durch einen Schlag ins Gesicht verletzt. Der Nebenkläger musste u.a. mit einer blutenden Platzwunde am Kopf und mehreren Schwellungen am Oberkörper ambulant im Krankenhaus behandelt werden. 

Die Angeklagten sind teilweise durch ihr extrem rechtes Engagement bei MAGIDA, dem deutlich radikaleren Magdeburger Ableger der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) bekannt. Mindestens einer ist polizeilich als politisch motivierter Straftäter rechts und Gewalttäter Sport eingestuft.