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Online Muenkler Herfried  C  Reiner Zensen

Magdeburg: Herfried Mu?nkler stellt sein Buch „Der Dreißigjährige Krieg“ vor

Magdeburg, 13. Mai 2018


Der Dreißigjährige Krieg galt lange Zeit als Metapher für die Schrecken des Krieges schlechthin, bevor die kriegerischen Gewaltexzesse und Verbrechen des 20. Jahrhunderts die Erinnerung an den epochalen Konflikt in den Hintergrund treten ließen. Der renommierte Politikwissenschaftler Herfried Münkler hat sich nun mit einer Gesamtdarstellung „Der Dreißigjährige Krieg. Europäische Katastrophe, deutsches Trauma. 1618-1648“ auf das Feld der Historiker gewagt. Sein neuestes Werk stellt er am Donnerstag, 17. Mai, um 19.30 Uhr auf Einladung des Literaturhauses Magdeburg und der Landeszentrale für politische Bildung in der Stadtbibliothek vor. 

Nach dem längsten und blutigsten Religionskrieg der Geschichte dauerte es noch Jahrzehnte, bis sich Deutschland von den Verwüstungen erholt hatte. Dies trifft umso mehr auf Magdeburg zu, denn der Tag der vollständigen Zerstörung und Plünderung der einstmals florierenden Handelsmetropole forderte mehr Opfer als die größten Schlachten. Dabei war, als vor 400 Jahren am 23. Mai 1618 protestantische Adelige die Statthalter des römisch-deutschen Kaisers Ferdinand II. aus den Fenstern der Prager Burg stürzten, kaum abzusehen, was folgen sollte: ein Flächenbrand, der erste im vollen Sinne „europäische Krieg“. 

Fesselnd erzählt Herfried Münkler vom Schwedenkönig Gustav Adolf und dem Feldherrn Wallenstein, von Kardinälen und Kurfürsten, von den Landsknechten und den durch Tod und Krankheiten verheerten Landschaften. Auch die europäische Staatenordnung lag in Trümmern – und doch entstand auf diesen Trümmern mit dem „Westfälischen Frieden“ eine wegweisende Friedensordnung, mit der eine neue Epoche ihren Ausgang nahm. In seinen detaillierten Ausführungen behält Herfried Münkler daher immer auch die Gegenwart und Zukunft im Blick: Der Dreißigjährige Krieg erlaubt es, so seine Schlussfolgerung, besser als alle späteren Konflikte die heutigen Kriege im 21. Jahrhundert zu verstehen. Herfried Münkler ist Professor an der Berliner Humboldt-Universität. Viele Bücher des streitbaren Wissenschaftlers, etwa über „Die neuen Kriege“ oder „Die Deutschen und ihre Mythen“ erreichten die Bestsellerlisten und gelten mittlerweile als Standardwerke. 

Alle interessierten Besucher sind zur Lesung und zur anschließenden Diskussion mit Herfried Münkler in der Stadtbibliothek herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

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Foto: © Reiner Zensen