veröffentlicht am Donnerstag, 29. Februar 2024
Magdeburg. Sven Johne ist am Donnerstag, 7. März, um 19 Uhr, zu Gast im Kunstmuseum Magdeburg und präsentiert seine neue Videoarbeit „Das sowjetische Hauptquartier“ (2023). Im anschließenden Künstlergespräch gibt er Einblicke in sein Werk, das ab 8. März im Kunstmuseum zu sehen sein wird.
„Das sowjetische Hauptquartier“ spielt auf dem heute brachliegenden Gelände des ehemaligen Hauses der Offiziere in Brandenburg. Das Anwesen, das bis 1994 als eine Art kulturelles Hauptquartier der in Ostdeutschland stationierten sowjetischen Truppen diente, ist Schauplatz eines Immobilien-Besichtigungstermins. Der Makler Becker führt die vermeintliche Interessentin Katharina Baronn durch die verlassenen Räumlichkeiten. Im Verlauf des Films tritt der innere Monolog Baronns in den Vordergrund: Als achtjähriges Kind erlebte sie hier den Abzug der sowjetischen Truppen. Seither geistert der Sozialismus in Form einer sentimentalen „Kinder-Sowjetunion“ (Sven Johne) als vermeintliche Alternative zum real existierenden Kapitalismus in ihren Erinnerungen.
Sven Johne (geb. 1976 in Rügen) bezeichnet sich als Angehöriger einer Zwischengeneration: geboren und aufgewachsen in der DDR, mit der Jugend kam die Wende. Geblieben ist der Osten als Thema. Er greift Fragen auf, die oftmals die Gegenwart spezifisch ostdeutscher Zustände widerspiegeln.
Zusammen mit Dr. Annegret Laabs, Direktorin des Kunstmuseums, spricht Sven Johne über den Einfluss des gesellschaftlichen Wandels seit 1989 auf seine Arbeiten und über das Erzählen von Geschichten.
„Das sowjetische Hauptquartier“ ist vom 8. März bis zum 26. Mai 2024 im Kunstmuseum zu sehen. Die Videoarbeit konnte mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt für die Sammlung des Kunstmuseums Magdeburg angekauft werden.
Text: Kunstmuseum Magdeburg |Kloster Unser Lieben Frauen
Foto: Sven Johne, VG Bild-Kunst, Bonn 2024
