Das Theater Magdeburg zeigt sieben Jahre nach der gefeierten Premiere aus
dem Jahr 2010 und der gleichermaßen erfolgreichen Wiederaufnahme im Forum
Gestaltung am 22. Oktober dieses Jahres im Rahmen der Tage der jüdischen
Kultur und Geschichte Magdeburg 2017 Marc Neikrugs beeindruckendes Werk
»Hinter den Rosen« noch zweimal am Fr. 24. 11. und So. 26. 11. 2017 im
Studio des Schauspielhauses.
Der Holocaust auf der Musiktheaterbühne – geht das? Und – darf man das?
Der amerikanische Komponist Marc Neikrug nähert sich dem Unfassbaren über
die Rolle, die die Musik im Nationalsozialismus spielte: Im Zentrum des
1980 in London uraufgeführten und seitdem sehr erfolgreichen Stückes steht
ein alter Mann, der sich – traumatisiert, bruchstückhaft, sarkastisch – an
seine Zeit als Musiker im Lagerorchester eines Konzentrationslagers
erinnert. Er muss mit seinen Leidensgenossen Musik spielen, die für ihn in
seinem früheren Leben Glück und Kultur bedeutete. Über diese
Vergewaltigung der Musik gelingt dem Komponisten eine beein-druckende
Studie über Gewalt und Vernichtung. Der Tod beherrscht das Leben auch über
das Ende der Welt hinaus – kann Musik da ein Zeichen der Hoffnung sein?
»Mein Ziel war es, eine Form zu entwickeln, in der sowohl die
theatralischen als auch die musikalischen Elemente völlig frei sind. Der
Schauspieler agiert auf einer Bühne; sein Sprachrhythmus ist nicht
festgelegt; Text und Musik sind nur durch musikalische Stichworte
verknüpft, zwischen denen der Schauspieler den Text frei gestalten kann.
Die Musiker sind ebenfalls auf der Bühne, als Teil der Vorstellungswelt
des Protagonisten.« Marc Neikrug
Hinter den Rosen
Through Roses | Ein Stück mit Musik für neun Spieler
Text und Musik von Marc Neikrug
Deutsch von Manfred Gräter, Will Quadflieg und Marco Arturo Marelli
Musikalische Leitung Jovan Mitic
Regie Christian Poewe
Bühne/Kostüme Alrune Sera
Dramaturgie Ulrike Schröder
Mit
Peter Wittig
Magdeburgische Philharmonie
Bild: Hinter den Rosen (Foto von Andreas Lander)