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Wirtschaft-News: Ist Gold ein guter Inflationsschutz?


veröffentlicht am 16. Oktober 2022

Foto: Langfristig gilt Gold als ein hervorragender Wertspeicher und kann seine Funktion als Inflationsschutz unter Beweis stellen
(djd-p). Ungeachtet der Tatsache, dass Gold seit Jahrtausenden als Wertspeicher genutzt wird und die erste paneuropäische Leitwährung in der Spätantike auf Gold basierte, melden sich immer wieder Kritiker des Edelmetalls zu Wort. Deren häufigstes Argument: Gold wirft im Gegensatz zu Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Geldmarktanlagen keine Zinsen bzw. Dividenden ab.

Außerdem wurde in den letzten Jahren hinsichtlich des Inflationsschutzes durch das Edelmetall darauf hingewiesen, dass der Goldpreis bei wachsender Inflationsrate nicht zwingend ebenfalls steige. Im letzten Jahr bewegte sich der Goldpreis in Deutschland und vielen anderen Staaten vorwiegend seitwärts. Beide Kritikpunkte sind korrekt - allerdings nur bei oberflächlicher Betrachtung: In einem relativ kurzen Zeitraum von bis zu einem Jahr kann es tatsächlich so wirken, als ob Gold seiner Aufgabe als Inflationsschutz nicht ausreichend nachkommt. Faktoren wie ein Erstarken des US-Dollars und vor allem die Ankündigung höherer Leitzinsen können den Goldpreis zeitweise drücken. Die Abkehr der US-Notenbank Fed von der ultralockeren Geldpolitik demonstrierte dies 2021. Allerdings ist mit der Erhöhung von Leitzinsen auch immer die Gefahr einer Konjunkturdrosselung verbunden, da für Unternehmen die Kapitalbeschaffung teurer wird. Dies ist auch der Grund, weshalb die EZB selbst angesichts einer Inflationsrate von über sechs Prozent in der Eurozone eine Leitzinserhöhung scheut.

Langfristig ist Gold ein hervorragender Wertspeicher
Über einen längeren Zeitraum betrachtet, verlieren diese Einflussfaktoren auf den Goldpreis an Bedeutung und das Edelmetall kann seine Funktion als Inflationsschutz unter Beweis stellen. So ist der Goldpreis gegenüber dem US-Dollar in den letzten 50 Jahren um durchschnittlich rund 10 Prozent jährlich gestiegen - eine Performance, die deutlich über jener US-amerikanischer Staats- und Unternehmensanleihen liegt und ungefähr der von US-Aktien entspricht, womit auch das Argument der mangelnden Verzinsung entkräftet ist. Auch über einen kürzeren Zeitraum lässt sich die Wertspeicherfunktion von Gold beobachten: So hat der Goldpreis gegenüber dem Euro seit dessen Einführung um durchschnittlich 9,1 Prozent p.a. zugelegt und sich damit als Inflationsschutz bewährt. Darüber hinaus wirkt Gold im Anlegerportfolio als stabilisierendes Element und Verlustpuffer, wenn Aktienmärkte ins Schleudern geraten. Deshalb hat sich bei institutionellen wie auch bei privaten Anlegern schon lange die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine Goldbeimischung von 5 bis 10 Prozent die risikobereinigte Wertentwicklung eines typischen Aktien-/Anleihen-Portfolios verbessern kann.

Gold-Performance kann durch Kosteneffizienz deutlich erhöht werden
Goldbarren und -münzen sind in der Anschaffung und in Bezug auf ihre Aufbewahrung aufgrund hoher Handelsspannen und Lagerkosten relativ teuer, was sich negativ auf die Performance des Edelmetalls auswirkt. Deutlich kostengünstiger ist der Weg über die Börse: Mit ETCs - börsengehandelten Rohstoffen - lässt sich Gold so flexibel und transparent handeln wie eine Aktie. Empfehlenswert sind ETCs wie Xetra-Gold, die zu 100 Prozent mit physischem Gold besichert sind. Sie bieten den Vorteil, dass das Anlegerrisiko im Falle einer Emittenten-Insolvenz entscheidend reduziert wird. Darüber hinaus verbrieft jeder Xetra-Gold-Anteil den Anspruch auf jederzeitige Umwandlung der Investition in Goldbarren, wodurch die Vorteile des kosteneffizienten Börsenhandels mit denen des physischen Besitzes von Gold kombiniert werden.

Text / Foto: djd/Deutsche Börse/PantherMedia/eabff