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Gesundheit-News: Patientengeschichte „Die Arm-Orthese ist ein fester Teil von mir.“ Endlich wieder mit beiden Händen zupacken


veröffentlicht am 25. Februar 2024

Göttingen, Februar 2024. Es ist der Albtraum aller Eltern: Sie brachten ein gesundes Kind ins Bett und am nächsten Morgen konnte ihr kleiner Sohn die linke Körperhälfte nicht mehr bewegen. Mit nur drei Jahren erlitt Jannis B. (Foto) im Schlaf eine Hirnblutung – die erste von vielen.

Seine Diagnose lautet Arteriovenöse Malformation (AVM), eine angeborene Missbildung der Blutgefäße im Gehirn. Charakteristisch für eine AVM sind Hirnblutungen mit schlaganfallähnlichen Symptomen. Jannis B. kämpft in seiner Jugend immer wieder mit den Folgen seiner Krankheit, doch dank modernster Orthopädietechnik kann der mittlerweile 28-Jährige seine gelähmte linke Hand samt Arm endlich bewegen und im Alltag benutzen. 

Von Geburt an 
Für die meisten Betroffenen ist ein Schlaganfall ein einzelnes, einschneidendes Erlebnis, wodurch sich das ganze Leben verändert. Für Patienten, die wie Jannis B. unter einer AVM leiden, ist die Angst vor einem erneuten Auftreten der Symptome ein ständiger Begleiter. Denn bei einer Arteriovenösen Malformation sind die blutzuführenden Arterien und die blutabführenden Venen im Gehirn direkt miteinander verwachsen, ohne dass sich feinere Kapillaren dazwischen befinden. Die Gefäßwände der betroffenen Adern sind meist dünner als bei gesunden Arealen und können leicht reißen, da das Blut ungebremst und mit hohem Druck hindurchfließt. Bei Jannis B. sitzt das Zentrum dieser missgebildeten Blutgefäße, genannt Nidus, direkt am Stammhirn, weshalb seine AVM inoperabel ist. Seine letzte Blutung liegt jedoch schon acht Jahre zurück. „Mit zunehmendem Alter werden die Gefäße stabiler, dadurch verringert sich das Risiko eines Rückfalls“, weiß der 28-Jährige. 

Aller Hürden zum Trotz 
Bisher erlitt Jannis B. insgesamt zwischen 15 und 17 Hirnblutungen. „Manchmal stand ich kurz vor dem Tod“, berichtet der junge Mann, an dem seine Krankheit nicht spurlos vorübergeht. Seit Auftreten der ersten Symptome ist seine linke Körperhälfte gelähmt, außerdem sieht und hört Jannis B. schlecht und seine kognitiven Fähigkeiten sind beeinträchtigt. Trotzdem meistert Jannis B. seinen Alltag weitestgehend selbstständig und lebt in seiner eigenen Wohnung. Dank gezielter Therapie und einer Bandage kann er sein linkes Bein wieder relativ gut bewegen, die Funktionsfähigkeit seiner Hand und seines Armes konnte er jedoch nicht zurückerlangen. 

Patientengeschichte  
Bei Internetrecherchen stieß Jannis B. schließlich auf die motorisierte Ganzarmorthese von Myomo, mithilfe derer gelähmte obere Gliedmaßen wieder gezielt in Bewegung gesetzt werden können. Über ein Sanitätshaus nahm er Kontakt zum Unternehmen auf und erhielt nach bestätigter Eignung im Januar 2021 eine individuell angepasste MyoPro® Orthese. 

Selbstständigkeit im Alltag 
Mithilfe seines Orthesen-Systems kann Jannis B. seinen linken Arm und seine linke Hand wieder bewegen. „Alltägliche Aufgaben, die mir vorher nicht möglich waren, wie beispielsweise das Schneiden von Obst und Gemüse oder das Tragen eines Wäschekorbs, erledige ich jetzt vollkommen selbstständig“, berichtet er. Doch wie funktioniert das medizintechnische Hilfsmittel? Als erste auf dem deutschen Markt erhältliche myoelektrische Orthese für Arm und Hand liest die MyoPro mittels spezieller Sensoren körpereigene Impulse an der Haut ab und wandelt diese mithilfe leistungsfähiger Motoren in gezielte Bewegungen um. 
Auf diese Weise kann Jannis B. Funktionen wie das Greifen, Halten und Öffnen seiner Hand sowie das Beugen, Heben und Strecken seines Ellenbogens wieder ausführen. Innerhalb von zwei Minuten legt er inzwischen die Arm-Orthese selbstständig an oder ab. „Mittlerweile ist die Orthese ein fester Teil von mir“, sagt Jannis B. Aufgrund seiner neu gewonnenen Freiheit hat er sich jetzt auch beruflich neue Ziele gesteckt. Sein Traumjob ist eine Anstellung in einer Werbeagentur. 
Weitere Informationen unter www.myomo.de/ 
 
Kurzprofil:  
Myomo Europe GmbH ist ein Unternehmen für medizinische Robotik, das Menschen mit neurologischen Erkrankungen und Lähmungen der oberen Extremitäten erweiterte Funktionalität bietet. MyoPro® ist das erste Ganzarmorthesen-System, das über nicht invasive Sensoren am Arm die eigenen neurologischen Signale der Betroffenen erfasst und auf diese Weise die Fähigkeit, Arme und Hände zu benutzen.


Text / Foto: Borgmeier Public Relations / Jannis B.