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TV-Tipp-News: „Schweigend steht der Wald“ deutscher Spielfilm zur 74. Berlinale ab 20:15 Uhr auf arte   


Veröffentlicht am 16. Februar 2024

Die Vergangenheit einer kleinen Dorfgemeinschaft tief in einem Wald der Oberpfalz ist finster. Die Studentin Anja macht Ende der 90er Jahre ein Praktikum beim Forstamt Neustadt. Auch private Gründe scheinen die junge Münchnerin dorthin verschlagen zu haben: Als sie ein Kind war, verschwand ihr Vater unter mysteriösen Umständen in den Wäldern. Anja beginnt Nachforschungen anzustellen, doch die Dorfbewohner werden zunehmend feindseliger. Als sich ein Mord ereignet, kommt Anja auf die Fährte eines schrecklichen Geheimnisses - und gerät selbst in Lebensgefahr.

Anja Grimm hat einen sechsten Sinn. Sie liest den Wald wie niemand sonst. Die junge Frau ist Ende 20 und macht in den späten 90er Jahren ein Praktikum beim Forstamt Neustadt in der Oberpfalz. Doch nicht nur professionelle Gründe scheinen die Forststudentin aus München in die abgelegene Gegend verschlagen zu haben.

Das ahnen, vermuten und befürchten die Einwohner der Gemeinde, deren Flur und Wald Anja kartieren soll. Und Anja selbst? Sie findet das Verhalten der Dorfbewohner ihr gegenüber von Anfang an seltsam, zunehmend auch feindselig. Tatsächlich verbindet die junge Frau einiges mit der abgelegenen Gemeinschaft: Als Anja ein Kind war, verbrachte sie mit ihren Eltern einen Urlaub in der Gegend. Dabei verschwand ihr Vater im Wald und tauchte nie mehr auf. Über den plötzlichen Verlust des Vaters sind Anja und ihre Mutter nie hinweggekommen.

Als sich schließlich ein Mord ereignet und der Täter Suizid begeht, kommt Anja auf die Fährte eines schrecklichen Geheimnisses. Die Spur führt zurück in die Vergangenheit des Dorfs, in eine Zeit lange vor dem Verschwinden ihres Vaters: in die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs. Anja gerät in Lebensgefahr, als sie dem erdrückenden Schweigen der Eltern und Großeltern ihre Suche nach Wahrheit entgegensetzt.

In ihrem Regiedebüt "Schweigend steht der Wald" beleuchtet Saralisa Volm die düstere Vergangenheit einer kleinen Dorfgemeinschaft im tiefen Wald der Oberpfalz, die untrennbar mit den Verbrechen der deutschen NS-Geschichte verbunden ist. Der Film, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Wolfram Fleischhauer, erzählt von einer jungen Frau, die sich gegen das erdrückende Schweigen ihrer Eltern und Großeltern aufmacht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Der Film wurde für die Sektion Perspektive Deutsches Kino der Berlinale 2022 ausgewählt und im selben Jahr für den Preis der deutschen Filmkritik in der Kategorie Bestes Spielfilmdebüt nominiert.

Text / Foto: programm.ard.de / POISON/Sebastian Reiter