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Prof. Dr. med. Alexander Berth Fotografin Melitta Schubert UMMD

Magdeburg-News: Neue Stiftungsprofessur für Schulterchirurgie an Universitätsmedizin Magdeburg


veröffentlicht am Sonntag, 10. März 2024

Experte für Erkrankungen des Schultergelenkes stärkt innovative Forschung und Patientenversorgung im Bereich muskuloskelettaler Erkrankungen an der Universität Magdeburg.

Magdeburg. Der Orthopäde Prof. Dr. med. Alexander Berth hat zum 1. März 2024 die neue W2-Stiftungsprofessur für Schulterchirurgie an der Medizinischen Fakultät der Otto-von–Guericke-Universität Magdeburg angetreten. Ziel der neuen Professur ist es, die Versorgungsqualität im Bereich der Schulterendoprothetik und arthroskopischen Schulterchirurgie zu verbessern. Dazu forscht Professor Berth an neuartigen Therapieverfahren und wie bestehende Therapien optimiert werden können, um die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten entscheidend zu verbessern.

„In den [vergangenen] Jahrzehnten konnten erhebliche Fortschritte bei der Behandlung von Schultergelenkserkrankungen wie z. B. der Arthrose erzielt werden. Dennoch besteht hier Optimierungspotential, insbesondere bei jüngeren Patientinnen und Patienten“, erklärt Professor Berth. Es könne zum Beispiel langfristig zu Prothesenlockerungen oder Infektionen kommen. „Meine Forschung konzentriert sich daher auf die Weiterentwicklung von Schulterprothesensystemen“, so der Schulterspezialist. Professor Berth verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Rheumatologie und Sportmedizin. Er ist Mitglied mehrerer orthopädischer Fachgesellschaften und engagiert sich national und international in verschiedenen Forschungsnetzwerken.

Der 56-Jährige ist außerdem spezialisiert auf arthroskopische Rekonstruktionseingriffe und forscht in diesem Bereich zu neuen minimal-invasiven OP-Techniken und Therapiemöglichkeiten. „Altersbedingter Verschleiß oder chronische Überbelastung können zu schmerzhaften Sehnenrissen an der Schulter führen. Mit modernsten Verfahren der Geweberekonstruktion und -züchtung können wir bei Knorpelschäden oder Sehnenrissen zerstörtes Gewebe rekonstruieren und ersetzen“, sagt Berth.

Prof. Dr. Daniela Dieterich, Dekanin der Medizinischen Fakultät, betont: „Professor Berth hat durch seine bisherige wissenschaftliche und klinische Arbeit bereits wichtige Impulse für die Entwicklung individualisierter Verfahren im Bereich der Schulterendoprothetik setzen können. Mit dieser Professur können wir die Stärke der Universitätsmedizin Magdeburg im Bereich der Erforschung und Behandlung muskuloskelettaler Erkrankungen weiter ausbauen.“

Besonderes Zukunftspotential und auch ein weiteres Ziel der Professur besteht in dem Einsatz neuer Technologien für diese spezifische Fachrichtung. „Während roboterassistierte Operationen und die Anwendung von Mixed- oder Augmented-Reality-Technologie bereits in der Hüft- und Knieendoprothetik etabliert sind, stehen wir im Bereich der Schulter hier noch am Anfang“, so der Experte. Forschungsprojekte, die sich mit der dreidimensionalen Planung, der Verwendung patientenspezifischer Instrumente (PSI) und dem Einsatz patientenindividueller glenoidaler Implantate in der Schulterendoprothetik befassen, sind daher von enormer klinischer Bedeutung. Der Gesundheitscampus „Immunologie, Infektiologie und Inflammation - GC-I³“ der Universität Magdeburg sowie der Forschungsverbund STIMULATE vor Ort bieten für Professor Berth daher eine ideale Plattform, um Aspekte der Entwicklung und klinischen Bewertung solcher innovativen Technologien im Rahmen der Präzisionsmedizin zu untersuchen.

Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann erklärte: „Die Einrichtung einer Stiftungsprofessur ist besondere Anerkennung der großen Leistungsfähigkeit auf diesem Forschungsgebiet und zugleich sichtbares Zeichen, dass hier weiteres wissenschaftliches Potenzial gesehen wird. Hochschulen erhalten dadurch Spielraum, um neue Akzente in Lehre und Forschung zu setzen, ihr Profil im Wettbewerb zu schärfen und nicht zuletzt Partnerschaften mit der Wirtschaft zu etablieren. Deshalb freue ich mich, dass die Medizinische Fakultät unter maßgeblicher Mitwirkung von Studiendekan Prof. Christoph Lohmann die neue Stiftungsprofessur für Schulterchirurgie einwerben konnte. Dies beweist das starke überregionale Renommee der Magdeburger Unimedizin und wird durch innovative Forschung zu neuen Behandlungsmethoden auch die Patientenversorgung verbessern.“


Zur Person:

Prof. Dr. med. Alexander Berth ist gebürtiger Magdeburger. Er studierte an der Universität Magdeburg und beendete 1995 sein Studium der Humanmedizin. 1996 folgte die Promotion in der Orthopädie. Prof. Berth ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und verfügt über die Zusatzbezeichnungen Spezielle Orthopädische Chirurgie, Orthopädische Rheumatologie, Chirotherapie und Sportmedizin. Er ist Mitglied mehrerer orthopädischer Fachgesellschaften, darunter die Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE). 2010 habilitierte er zu seinem Fachgebiet und ist seit 2011 Lehrbeauftragter der Orthopädischen Universitätsklinik. 2021 folgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor der Universität Magdeburg. Für seine Forschung wurde Berth bereits mehrfach ausgezeichnet.

Stiftungsprofessuren werden durch Drittmittelgeber finanziert und tragen dazu bei, innovative Forschungsfelder in einer spezifischen Fachrichtung zu fördern. Finanziert wird die Stiftungsprofessur für Schulterchirurgie von der Firma ENOVIS und der Waldemar Link GmbH & Co. KG Hamburg.
 

Hintergrund:

Um in Sachsen-Anhalt eine Professur an einer Universität zu erlangen, muss gemäß §36 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) ein Berufungsverfahren durchgeführt werden. Geeignete Kandidaten durchlaufen dabei ein umfangreiches Verfahren. Eine mit mehreren Experten besetzte Berufungskommission begutachtet die Leistungen der Kandidaten in Forschung, Lehre und Krankenversorgung.

 
Bildunterschrift: Prof. Dr. med. Alexander Berth besetzt die neue W2-Stiftungsprofessur für Schulterchirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg.

Text: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Foto: Melitta Schubert/Universitätsmedizin Magdeburg