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Magdeburg-News: Berliner Autor und Publizist Max Czollek in Stadtbibliothek Magdeburg


veröffentlicht am Donnerstag, 22. Februar 2024

Magdeburg. Kaum jemand geht so scharfzüngig wie der Berliner Autor und Publizist Max Czollek mit der vorherrschenden deutschen Erinnerungskultur ins Gericht. Seine provokanten Thesen stellt er jetzt mit seinem aktuellen Buch „Versöhnungstheater“ am Montag, 19. Februar um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek vor.

Deutschlands Aufarbeitung der NS-Diktatur gilt weltweit als vorbildlich. Doch Max Czollek bezweifelt, dass das Gedenken an den Holocaust hierzulande tatsächliche Substanz hat und fragt: „Wie weit trägt es in Zeiten des Rechtsrucks?“ Laut dem Autor spielt Deutschland gegenwärtig in der dritten Phase der Erinnerungskultur nur ein „Versöhnungstheater“. Dabei gehe es vor allem darum, das nationale Selbstbild aufzupolieren. Deutschland möchte „wieder gut sein“, allerdings ohne reale Wiedergutmachung zu leisten.

Max Czolleks erfolgreiche Bücher „Desintegriert euch!“ und „Gegenwartsbewältigung“ streuten bereits lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. „Versöhnungstheater“ erweitert diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt.

Geboren 1987, ist der Autor Mitherausgeber des Magazins „Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart“ und seit 2021 Kurator des Projektes Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD) für eine plurale Erinnerungskultur. 2022 war er Ideengeber und Kurator der Ausstellung „Rache. Geschichte und Fantasie“ am Jüdischen Museum Frankfurt.

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek lädt die Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt zur Lesung mit Max Czollek aus seinem Buch Versöhnungstheater am Montag, 19. Januar, um 19.30 Uhr ein. Es moderiert Geraldine Mormin als Bildungsreferentin der Stiftung. Kontakt und Anmeldung unter Tel. 0391 540 48 84 sowie per E-Mail an webteam@stadtbibliothek.magdeburg.de. Der Eintritt ist frei. 


Text: Stadtbibliothek Magdeburg
Foto: Paula Winkler