veröffentlicht am Mittwoch, 24. Januar 2024
Magdeburg. Jan Friedrich debütierte in der vergangenen Spielzeit mit seinem ungewöhnlichen Zugriff auf Büchners „Woyzeck“ am Theater Magdeburg und wurde mit der Inszenierung zum Festival „Radikal jung“ nach München eingeladen. Jetzt bringt er mit seinem Team den mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis ausgezeichneten Roman „Blutbuch“ von Kim de l’Horizon in einer eigenen Fassung auf die Bühne im Magdeburger Schauspielhaus. Premiere ist am Samstag, 27. Januar, 19.30 Uhr. Weitere Vorstellungen im Februar: Samstag, 3. Februar, 19.30 Uhr, Sonntag, 11.Februar, 18 Uhr, Sonntag, 25. Februar, 19.30 Uhr
Kim de l’Horizon hat in vielerlei Hinsicht eines der wichtigsten Bücher der letzten Jahre geschrieben: „Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in, Blutbuch‘ nach einer eigenen Sprache. Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht?“ Mit diesen Worten verlieh die Jury 2022 den Deutschen Buchpreis an de l’Horizon. Ausgangspunkt des Romans ist die beginnende Demenz der Großmutter, die die Erzählfigur Kim veranlasst, sich schreibend mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Fragen vor allem an die familiäre mütterliche Linie zu stellen. Kim de l’Horizons berührende, humorvolle und vielschichtige Generationenerzählung über Geschlechteridentität, die Weitergabe von Traumata, das Sprechen und das Verschweigen wird in Magdeburg in einer Fassung von Jan Friedrich auf die Bühne gebracht. Die Kernfrage, die ihn und sein Team dabei beschäftigt: Welche Erfahrungen, welches Erbe, welche Prägungen werden wie an nächste Generationen weitergegeben??Zum bewährten Team Friedrichs, der diesmal auch für die Kostüme verantwortlich zeichnet, gehören der Videokünstler Nico Parisius und der Musiker Friedrich Byusa Blam.
Das detailreiche Bühnenbild stammt von Alexandre Corazzola, mit dem Jan Friedrich in Mannheim („Faust“ 2016) und München („Frühlings Erwachen“, 2018) zusammenarbeitete.?Es spielen Iris Albrecht, Anton Andreew, Julia Buchmann, Marcel Jacqueline Gisdol, Oktay Önder, Michael Ruchter und Carmen Steinert.
Jan Friedrich (*1992 in Lutherstadt Eisleben) arbeitet am Schauspiel Hannover, Theater Oberhausen, Staatstheater Mainz und Kassel sowie an der Schauburg München. 2017 war er mit seiner „Faust“-Inszenierung für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Seine Magdeburger Inszenierung „Woyzeck“ wurde 2023 zum Festival „Radikal jung“ eingeladen.
Blutbuch
Roman von Kim de l’Horizon | In einer Fassung von Jan Friedrich
Ab 16 Jahren
Premiere Sa., 27.1.24, 19.30 Uhr
weitere Vorstellungen im Februar:?Sa., 3.2., 19.30 Uhr, So., 11.2., 18 Uhr, So., 25.2., 19.30 Uhr
Preise und Reservierung
Kartenpreise
24 Euro, ermäßigt 14 Euro
Theaterkasse
E- Mail: kasse@theater-magdeburg.de
Telefon: 0391 40 490 490
Text: Theater Magdeburg
Foto: Veranstalter