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AGILA Miriam Castle Weiss 19 08b

Hund trifft Giraffe und Elefant – eine Reportage über tierische Begegnungen



veröffentlicht am Mittwoch, 27. Dezember 2023

Hannover. Heute (27. Dezember) ist Mach-einen-Zoobesuch-Tag. Hört sich etwas skurril an, ist aber eigentlich eine gute Idee an so einem Tag zwischen den Feiertagen. Doch gilt das auch für Hundehaltende? Dürfen Vierbeiner überhaupt in deutsche Tierparks? Und wenn ja, was müssen Besitzende beachten? Eine Reportage der Agila Haustierversicherung gibt Aufschluss.

Rüde Appa geht heute zum ersten Mal in den Zoo. Zwei Euro Eintritt zahlt sein Halter, Till Pitschel, für ihn im Opel-Zoo in Kronberg, Hygienebeutel inklusive. Der Zoo bei Frankfurt ist einer von rund 500 Tierparks in Deutschland, in denen Hunde erlaubt sind. Der dreijährige Mischlingsrüde ist sehr aufgeregt, obwohl direkt nach dem Eingang noch gar keine Tiere zu sehen sind. Die Gerüche und Geräusche reichen, um den äußerst neugierigen Vierbeiner in einen erwartungsvollen Erkundungsmodus zu versetzen. Da Hunde in Zoos allerdings immer an der kurzen Leine bleiben müssen und Appa gut erzogen ist, kann Till ihn problemlos führen. „Anstelle des Halsbandes wäre sein Geschirr hier besser gewesen“, stellt Till dennoch bald fest. Denn so viele neue und verwirrende Eindrücke ist der Rüde nicht gewohnt, weshalb er manchmal ruckartig losrennt oder in eine Richtung zieht, aus der er etwas wittert. Ein Geschirr würde helfen, den Druck besser zu verteilen und den Halsbereich seines Lieblings zu schonen.

Nicht weit nach dem Eingang begrüßt Appa eine afrikanische Zwergziege. Das Huftier ist deutlich gechillter als der Hund. Man merkt der Ziege an, dass sie vierbeinige Besucher gewöhnt ist. Auch das kurze Bellen von Appa bringt sie nicht aus der Ruhe. Die beiden beschnüffeln sich durch den Zaun und schon bald verliert die Geiß das Interesse und wendet sich anderen Zaungästen zu. Appa sieht ein bisschen verblüfft aus, als wollte er fragen: wer war das denn jetzt, kann man mit dem spielen? Die Trampeltiere und Dromedare im Gehege nebenan stehen beim Futtertrog auf der anderen Seite. Viel zu weit weg, um das Interesse des Vierbeiners zu wecken. Der Streichelzoo ist da natürlich wesentlich spannender für Appa. Hineingehen darf der Rüde zwar nicht, aber auch von außen ziehen ihn die Ziegen, Schafe und Esel in ihren Bann. „Die heimischen Tiere, die der Hund als potentielle Jagdbeute erkennt, sind scheinbar interessanter für ihn als exotische Tiere, die er nicht einordnen kann“, mutmaßt Till. Im Elefantenhaus bestätigt sich dieser Verdacht. Die beiden Dickhäuter, die Appa durch die Scheibe betrachtet, lassen ihn kalt. Er schaut sie kurz an, verliert aber schnell das Interesse an ihnen. „Das hab ich mir schon gedacht, so große Tiere sind weder als Beute noch als Spielkameraden für Appa erkennbar. Was mich viel mehr wundert, ist der Umstand, dass wir hier überhaupt reindürfen. Ich hätte gedacht, die Tierhäuser dürfen Hunde in Zoos nicht betreten“, so Till, der beim Eingang des Elefantenhauses alles nach einem Verbotsschild abgesucht hat. In vielen Zoos dürfen Hunde tatsächlich nicht in die Tierhäuser. Für solche Fälle sollten Besitzende mindestens zu zweit sein, damit sie abwechselnd hinein gehen können. Denn den Vierbeiner vor dem Tierhaus anzubinden, ist in der Regel nicht erlaubt.

Jetzt hat Appa einen drolligen Vogel entdeckt. Der Königsfasan stolziert am Rand des Käfigs direkt vor der Nase des aufgeregten Hundes hin und her, als wollte er ihm sagen: Tja, du musst leider draußen bleiben. Die Eulen nebenan machen sich diese Mühe nicht, sie blicken nur gelassen und völlig unverständlich auf den umherspringenden Jungspund. Es wirkt jedenfalls so, da die stolzen Tiere ihren scharfen Blick gleich wieder abwenden und Appa komplett ignorieren.

Der weitere Gang durch den Tierpark verläuft entspannt. Die Gehege sind sehr weitläufig und Appa nimmt viele der Tiere, wenn sie an diesem trüben Wintertag überhaupt außerhalb ihres Baus sind, nur am Rand wahr. Sie sind zu weit weg und nur schwer zu erkennen. Putzmunter wird der Rüde allerdings wieder bei den Kängurus. Die Beuteltiere hüpfen in der Nähe des Zauns herum und Appa möchte sichtlich mitspielen. „Heute Abend wird Appa sehr intensiv träumen. Immer, wenn er tagsüber eine aufregende Begegnung hatte, verarbeitet er sie im Schlaf. Er winselt, zuckt mit den Beinen, manchmal bellt oder knurrt er sogar. Heute Abend wird er wahrscheinlich im Traum ein paar Luftsprünge in Känguru-Manier vollführen“, kommentiert Till die Anstrengungen seines Lieblings beim Kängurugehege. 

Mittlerweile sind Till und Appa schon fast zwei Stunden im Zoo unterwegs. Alle Gehege und Tierhäuser haben sie noch lange nicht gesehen, aber Till will seinen vierbeinigen Liebling beim ersten Mal nicht überfordern. Zumal der Rüde die Leckerlis heute komplett verweigert: „Wahrscheinlich ist er einfach zu aufgeregt, das sieht man auch daran, dass er kaum markiert. Getrunken hat er auch nichts, eigentlich liebt er Wasser, aber hier lenkt ihn alles zu sehr ab“, vermutet Till. 

Bei der Frage, ob er so einen Zoobesuch mit Hund empfehlen kann, zögert Till und antwortet schließlich: „Ich glaube, so ein Ausflug bedeutet für den Vierbeiner eine regelrechte Explosion von verschiedenen Eindrücken. Appa nimmt die unzähligen Gerüche und Geräusche deutlich intensiver wahr als wir Menschen. Deshalb würde ich das nicht regelmäßig machen und vor allem nur im Winter am besten gleich zum Beginn der Öffnungszeit, wenn nicht so viel los ist.“

Wer jetzt ausprobieren möchte, wie sein vierbeiniger Liebling auf die Zootiere reagiert, findet im Internet eine Karte mit allen 700 Tierparks in Deutschland, auf der markiert ist, in welchen davon Hunde erlaubt sind: http://www.zoo-infos.de/set.html?karte_hunde.php. Am besten aber auf der Website des in Frage kommenden Tierparks direkt nachschauen – da stehen in der Regel die aktuellsten Infos.


TextA&B One Kommunikationsagentur GmbH
Foto: AGILA_Miriam Castle-Weiss