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Gesundheit-News: Was hält uns eigentlich zusammen? Der Aufbau der Wirbelsäule und ihre Problemzonen


veröffentlicht am 4. Dezember 2023

Berlin im Dezember 2023. Die Wirbelsäule hält den Körper aufrecht und verbindet Kopf, Brustkorb, Becken, Schulter, Arme und Beine miteinander. Sie besteht bei einem Erwachsenen aus 33 Wirbeln, aufgeteilt in Hals-, Brust-, Lenden-, Kreuzbein- und Steißbeinwirbel. 
Die Beweglichkeit ist in den Bereichen unterschiedlich: Je weiter nach unten die Wirbel angeordnet sind, desto mehr Gewicht lastet auf ihnen. Die S-förmige Krümmung sorgt für Belastbarkeit, Balance und fängt beim Gehen Erschütterungen ab. Welche Funktionen die Teile der Wirbelsäule innehaben und wo die Problemzonen mit den häufigsten Erkrankungen liegen, verrät Wirbelsäulenexperte Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin.

Die Bandscheiben sind elastische Puffer und fungieren als Stoßdämpfer, indem sie Belastungen der Wirbelsäule auffangen. Ab dem zweiten Halswirbel bis hin zum Kreuzbein sitzen sie zwischen jedem Wirbel und bestehen aus einer Hülle von Knorpelfasern. „Durch belastungsbedingte Verschleißerscheinungen an der gesamten Wirbelsäule können die Bandscheiben schmaler werden. In der Folge sitzen die Wirbelkörper dichter aufeinander und die Wirbelsäule krümmt sich stärker“, berichtet Dr. Sabarini. „Bei einem Bandscheibenvorfall hingegen reißt der Faserknorpel der Bandscheibe. Betroffene leiden unter starken Rückenschmerzen.“  

Die Halswirbelsäule (HWS) besteht aus 7 Wirbeln. Die Hauptaufgabe ist der Schutz des Rückenmarks und aufsteigender Blutgefäße. Darüber hinaus sorgt sie vor allem für Stabilität des Schädels und sorgt für Beweglichkeit. Im Nacken treten häufig schmerzhafte Verspannungen infolge von zu langem Sitzen oder Zugluft auf.

Die Brustwirbelsäule (BWS) schützt als Stützgerüst zusammen mit den 12 Rippenpaaren die lebenswichtigen Organe Herz und Lunge, dämpft Stöße und sichert das empfindliche Rückenmark. Innerhalb des Rückenmarkkanals verlaufen die Nervenbahnen, die für den Signalaustausch im Körper zuständig sind. Bei Rückenproblemen werden Nerven in ihrer Funktion gestört, was Schmerzen auslösen kann. Erkrankungen im BWS-Bereich können zu Bewegungseinschränkungen, zu einer erschwerten Atmung bis hin zu Atemnot führen. Häufig treten jedoch lediglich Muskelverhärtungen auf.

Die Lendenwirbelsäule (LWS) trägt das Gewicht von Rumpf und Kopf und ist in viele Bewegungsabläufe eingebunden. Sie ermöglicht die vollständige Beweglichkeit der Wirbelsäule und die Stabilisierung von Hüfte und Becken. Ein plötzlicher Schmerz im Bereich der Lendenwirbel wird umgangssprachlich Hexenschuss genannt. Ursachen sind eine Arthrose beziehungsweise Blockade des Wirbelgelenks durch Verspannungen oder Verkrampfungen. In der Folge ist die Bewegung gar nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Kreuz- und Steißbein sind durch die Verschmelzung mehrerer Wirbel entstanden. Das Kreuzbein ist die Verbindungstelle zwischen Wirbelsäule und Becken und schützt die kaudalen Spinalnerven des Rückenmarks. Das Steißbein ist der Ansatzpunkt für verschiedene Bänder und Muskeln des Beckens, des Beckenbodens und der Hüftgelenke und besonders für die Geburt von Bedeutung: Gelangt das Kind in den Geburtskanal, bewegt sich die Spitze des Steißbeins um zwei Zentimeter nach hinten und erweitert so den Beckenausgang.

Problemzonen der Wirbelsäule sind vor allem Bereiche, in denen ein sehr beweglicher Wirbelsäulenabschnitt auf einen deutlich weniger beweglichen trifft, da es aufgrund hoher mechanischer Belastung und infolge von Fehlhaltungen oftmals zu Abnutzungserscheinungen kommt. Neben degenerativen Veränderungen (z. B. Bandscheibenvorfälle) existieren entzündlich-rheumatische Erkrankungen der Wirbelsäule (z. B. Morbus Bechterew), Instabilitäten bis hin zum Wirbelgleiten (z. B. Spondyolisthesis), Deformationen (z. B. Skoliose) oder Wachstumsstörungen (z. B. Scheuermann-Krankheit). Bei anhaltenden Schmerzen im Wirbelsäulen- und/oder Rückenbereichs sollte ein Arzt konsultiert werden.
Weitere Informationen unter https://avicenna-klinik.com



Text / Foto: Borgmeier Public Relations / pixabay