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Bandscheibe Praxisklinik Dr. Schneiderhan Prof. Rainov 17.11.

Gesundheit-News: Wenn die Bandscheibe gar nicht das Problem ist - Fehldiagnose bei Rückenschmerzen


veröffentlicht am 17. November 2023

Mannheim, November 2023. Wer Schmerzen im unteren Rücken hat, vermutet als Ursache meist einen Bandscheibenvorfall. Dass es sich in jedem vierten Fall um ein ISG-Syndrom handelt, wissen viele Betroffene nicht. 
Auch Mediziner übersehen häufig das Iliosakralgelenk, kurz ISG, da es einer komplexen Diagnostik unterliegt. So kommt es immer wieder zu Fehldiagnosen. Grund dafür: Das ISG ruft bei einer Blockade ganz ähnliche Symptome wie ein Bandscheibenvorfall hervor. Wie sich die Erkrankungen dennoch voneinander unterscheiden lassen und welche Behandlung bei einem ISG-Syndrom hilft, verrät Professor Dr. Dr. Nikolai Rainov (Foto), Facharzt für Neurochirurgie und spezielle Schmerztherapie am MVZ Wirbelsäulenzentrum München/Taufkirchen.

Warum werden ISG-Schmerzen übersehen und wie wirkt sich das aus?
„Zu den ersten Beschwerden einer ISG-Blockade und eines Bandscheibenvorfalls zählen einseitige, tief sitzende Schmerzen im unteren Rücken, die teilweise bis in beide Beine ausstrahlen, sowie plötzlich auftretende Druckbeschwerden im Gesäß beim Beugen oder Drehen des Oberkörpers. Aufgrund dieser symptomatischen Parallelen kommt es oftmals zur Verwechslung. Bleibt das ISG als Schmerzursache unerkannt, leiten Ärzte infolgedessen Therapien ein, die auf eine Behandlung der Bandscheiben abzielen. Aus einem anfänglich harmlosen ISG-Syndrom entwickeln sich im Laufe der Zeit häufig chronische Schmerzen. Um das zu verhindern, ist eine komplexe Diagnostik von großer Bedeutung.“

Wie können Betroffene ein ISG-Syndrom identifizieren?
„Typische Anzeichen eines ISG-Syndroms sind vor allem bei Übergangsbewegungen erkennbar, also Aufstehen und Hinsetzen oder Aussteigen aus dem Auto. Sitzen tut ebenso weh. Hier ist es besonders auffällig, dass ISG-Patienten vorzugsweise auf der schmerzbehafteten Seite sitzen. Darüber hinaus fällt es Betroffenen schwer, Treppen zu steigen. Auch das Hochziehen eines Beines, besonders beim Schuhanziehen, macht vielen zu schaffen. Selbst das Umdrehen im Bett wird zu einer Belastungsprobe und bereitet vielen Patienten arge Probleme. Daher ist eine ausführliche Anamnese das A und O, um einen langen Leidensprozess zu vermeiden.“

Mit welchen Methoden erkennen Ärzte ein ISG-Syndrom?
„Bei einem konkreten Verdacht auf eine ISG-Erkrankung sollten Leidtragende in jedem Fall einen Experten aufsuchen. Dieser führt nach einer ausführlichen Anamnese sogenannte Provokationstests durch. Dabei liegen Patienten in Seiten- oder Rückenlage, während der behandelnde Arzt Druck auf den Beckenbereich ausübt. Fallen mindestens drei der Tests positiv aus, erhärtet sich der Verdacht. Anschließende bildgebende Verfahren liefern weitere Indizien, indem sie andere Erkrankungen und Verletzungen an der Wirbelsäule und den Bandscheiben ausschließen. Auch sogenannte Infiltrationstherapien kommen häufig zum Einsatz. Dabei wird ein Schmerzmittel in das Gelenk gespritzt. Reduzieren sich die Beschwerden daraufhin um mindestens 75 Prozent, liegt die Diagnose ISG-Syndrom vor.“

Wie lässt sich ein ISG-Syndrom behandeln?
„Helfen konservative Methoden wie Physiotherapie, Akupunktur oder Wärmebehandlungen nicht gegen die Beschwerden, empfehlen wir einen minimalinvasiven Eingriff mit sogenannten iFuse-Implantaten. Diese setzen wir während einer 30- bis 40-minütigen Operation in das Kreuz-Darmbein-Gelenk ein. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schraubsystemen verwachsen die klinisch etablierten Titanimplantate dank ihrer speziellen porösen Oberflächenbeschaffenheit schonend mit dem umliegenden Knochen. Zudem sorgt die dreieckige Form des iFuse-Implantats für optimale Rotationsstabilität. Nach diesem Eingriff, für den Krankenkassen die Kosten übernehmen, erfahren Betroffene eine schnelle Schmerzlinderung und können bereits nach wenigen Wochen das Gelenk wieder vollständig belasten.“

Weitere Informationen unter www.si-bone.de
 

 

Text / Foto: Borgmeier Public Relations