Veröffentlicht am 15. November 2023
In der Schweiz tobt ein Deutungskrieg um richtig oder falsch. Soll man, oder darf man nicht? Rüstungsgüter, hergestellt in der Schweiz direkt oder auf Umwegen der Ukraine zugutekommen lassen. In Politik und Gesellschaft toben ideologische Grabenkämpfe.
96 Uralt-Panzer und 12.000 Schuss Munition, die die Schweiz nicht herausgeben will, stehen sinnbildlich für diesen Richtungskonflikt. Was viele Länder als Verweigerungshaltung wahrnehmen, manövriert die Schweiz auf der internationalen Bühne und in der westlichen Wertegemeinschaft zusehends ins Abseits. Die Ausfuhrpolitik von Schweizer Rüstungsgütern wird immer öfter zum Stein des Anstoßes.
Der Rückzug auf das Narrativ der Neutralität ist für viele angesichts der geopolitischen Eskalation nicht mehr tragbar. Wie steht es grundsätzlich um die Schweizer Rüstungsindustrie? Ist der Sektor noch handlungsfähig?
Diese Fragen stellt die Dokumentation, blickt hinter die Kulissen einiger Key-Player und geht auf historische Erklärungsreise: Vom Kriegsprofiteur Emil Bührle, über die Hochzeit der Produktion im Kalten Krieg, bis zum Abverkauf nach dem Fall der Mauer. Mit einem Blick in die Geschichte der Schweiz wird klar: das Konzept von Neutralität war immer ein Kind seiner Zeit.
Kann die westliche Wertegemeinschaft auf die Schweiz als Partnerin zählen? Die Weichen werden jetzt gestellt.
Film von Silvia Fleck
Text / Foto: programm.ard.de / Pixabay