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Elbe Fluss Natur pixabay

Magdeburg-News: NABU-Regionalverband erhält 18.100 Euro aus Artensofortförderung des Ministeriums



veröffentlicht am Donnerstag, 7. Dezember 2023

Magdeburg/Merseburg-Querfurt. Landschaftspflege trifft Naturschutz: Mit Unterstützung aus dem Programm zur Artensofortförderung des Umweltministeriums kann der NABU-Regionalverband Merseburg-Querfurt gleich mehrere Naturschutz-Projekte im Saalekreis umsetzen. Durch die Förderung von Geräten zur Landschaftspflege wie Hoch-Entaster, Motorsägen und Freischneider sowie eines PKW-Anhängers zum Transport von Schnittgut und Schlauchbooten können die Ehrenamtlichen des NABU u.a. Gehölze an Laichgewässern der gefährdeten Rotbauchunke zurückschneiden oder Nistflöße der ebenfalls geschützten Flussseeschwalbe auf dem Geiseltalsee und dem Raßnitzer See pflegen. Die Förderung der Geräte hat ein Gesamtvolumen von rund 18.100 Euro.

Zu den durch die Artensofortförderung ermöglichten Projekten gehört auch die motormanuelle Mahd der Meilenwiese bei Dölkau, der einzig erhaltenen artenreichen Brenndolden-Auenwiese im Naturschutzgebiet „Elster-Luppe-Aue“. Dort machte sich Umweltstaatssekretär Dr. Steffen Eichner am Mittwoch (6. Dezember) gemeinsam mit dem Vorsitzenden des NABU-Regionalverbandes, Martin Schulze, ein Bild vom Vorhaben. Eichner sagte: „Ich freue mich, dass es in Sachsen-Anhalt viele Vereine, Verbände und Menschen gibt, die sich für Natur und Umwelt einsetzen. Dieses Engagement werden wir weiter unterstützen und dafür insbesondere auch unsere Artensofortförderung fortführen. Das Besondere an dem Programm ist, dass die unterstützten Projekte, wie hier beim NABU, überschaubar und schnell umsetzbar sind sowie einen unmittelbaren Nutzen für die Artenvielfalt haben. Denn Naturschutz beginnt vor der eigenen Haustür.“

Schulze unterstrich: „Die Artensofortförderung des Umweltministeriums ist eine einzigartige Möglichkeit gerade auch für kleinere Naturschutzvereine, finanzielle Unterstützung ohne große bürokratischen Hürden zu erhalten und damit vor Ort Artenschutzmaßnahmen und Landschaftspflegeprojekte umzusetzen. Es ist großartig, dass die Mittel für die Artensofortförderung in 2024 wieder aufgestockt werden sollen.“

Die geförderten Geräte zur Landschaftspflege waren bereits zweimal im Einsatz – Ende Oktober an der Dölkauer Meilenwiese und Mitte November in den Kiesgruben Wallendorf/Schladebach. Freischneider, Motorsäge und Co. sollen künftig auch auf anderen vom NABU betreuten Flächen zum Einsatz kommen, etwa bei Unterfarnstädt, bei Bad Dürrenberg, bei Schraplau, am Flugplatz Merseburg sowie im Geiseltal. Davon profitieren weitere geschützte Arten wie Bienenfresser, Uferschwalbe oder Wildbiene. Darüber hinaus legt der NABU in diesem und im kommenden Jahr mithilfe der Artensofortförderung Senken für den Kiebitz und andere Limikolen sowie Amphibien an; dieses Vorhaben wird in 2023 und 2024 mit zusätzlich 70.000 Euro gefördert.


Hintergrund: Mit der Artensofortförderung unterstützt das Umweltministerium Maßnahmen zu Erhalt und Verbesserung von Lebensräumen. Dies ist notwendig, da in Sachsen-Anhalt derzeit 1.560 Tier- und Pflanzenarten akut vom Aussterben bedroht sind; das entspricht 7,3 Prozent der im Land nachgewiesenen Arten. Diese Entwicklung wird durch den Klimawandel und damit einhergehende Extremwetterereignisse wie längere Trockenperioden und Dürren verschärft. Im laufenden Jahr wurden bislang 70 Projekte mit insgesamt rund 3,3 Millionen Euro aus Landesmitteln gefördert. Für den Haushalt 2024 hat das Ministerium ein Fördervolumen von vier Millionen Euro angemeldet.

Für 2024 plant das Ministerium zudem die Weiterentwicklung des Programms: Wurden bislang ausschließlich Projekte zu Landschaftspflege, Gewässerökologie sowie Arten- und Biotopschutz unterstützt, sollen künftig auch Vorhaben gefördert werden, die Kenntnisse über die komplexen Zusammenhänge in der Natur vermitteln. In Naturerfahrungsräumen oder Ökogärten können Bürgerinnen und Bürger dann vor Ort hautnah erleben, was jeder im Kleinen für mehr Natur- und Artenschutz tun kann.


Text: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
Symbolfoto: pixabay