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Corona Covid Klinik pixabay

Magdeburg-News: Sachsen-Anhalt hatte 2022 deutlich weniger Tote durch Covid-19 zu beklagen



veröffentlicht am Montag, 4. Dezember 2023

Magdeburg. 2022 verstarben nach Ergebnissen der Todesursachenstatistik 1.007 Frauen und 1.170 Männer an den Folgen einer Erkrankung mit SARS-CoV-2 (COVID-19). Das waren 5,8 Prozent aller Sterbefälle und wiederholt die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Die Zahl der Sterbefälle an Covid-19 ging gegenüber dem Vorjahr um 43,8 Prozent zurück.

Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, kamen 2022 insgesamt 18.317 Frauen und 18.964 Männer zu Tode. Das waren insgesamt acht Personen weniger als 2021 und 4 982 Personen (+15,4 Prozent) mehr als vor der Corona-Pandemie 2019.

Die Haupttodesursachenklasse stellten 2022 – wie auch in den Jahren zuvor - mit 38,2 Prozent aller Todesfälle die Krankheiten des Kreislaufsystems. Daran starben insgesamt 7.708 Frauen und 6.547 Männer und damit insgesamt 674 Personen mehr als 2021.

Allein an ischämischen Herzkrankheiten, wozu auch der Herzinfarkt zählt, verstarben 5.285 Personen. Herzinfarkt führte bei wesentlich mehr Männern (1.166 Sterbefälle) als Frauen (735 Sterbefälle) zum Tode. Dagegen waren von zerebrovaskulären Erkrankungen, wozu auch Schlaganfälle gerechnet werden, mehr Frauen (994 Sterbefälle) als Männer (878 Sterbefälle) betroffen. An Hypertonie (Bluthochdruck) verstarben ebenfalls mehr Frauen (1.722 Sterbefälle) als Männer (878 Sterbefälle). 1.588 Frauen und Männer des Landes verstarben an Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche).

Als zweithäufigste Todesursachenklasse waren die Neubildungen mit 22,8 Prozent (3.725 Frauen; 4.777 Männer) vertreten, darunter mit 22,2 Prozent an allen Todesfällen die bösartigen Neubildungen („Krebs“). Am häufigsten traten hier bösartige Neubildungen im Bereich der Verdauungsorgane mit 33,4 Prozent aller an Krebs Verstorbenen auf, gefolgt vom Lungenkrebs mit 18,8 Prozent. Bei 15,8 Prozent der 2022 an Krebs verstorbenen Frauen wurde Brustkrebs als Todesursache festgestellt. Das durchschnittliche Sterbealter aller an einer Krebserkrankung Verstorbenen betrug 74,2 Jahre und lag damit um 4,4 Jahre niedriger als im Durchschnitt aller Verstorbener.

Mit 1.874 Verstorbenen bzw. 5,0 Prozent aller Sterbefälle folgten an vierter Stelle die Krankheiten des Atmungssystems. Diese wurden maßgeblich durch den Grippemonat Dezember beeinflusst. Während im Durchschnitt der übrigen Monate 136 Sterbefälle verzeichnet wurden, waren es im Dezember 383 Todesfälle.

Für 1.752 Frauen und Männer des Landes waren psychische und Verhaltensstörungen die Todesursache. Diese wird insbesondere durch Demenzen (ohne Alzheimer-Erkrankung) und Alkoholismus geprägt. An einer Demenz aus der Kategorie verstarben 947 Frauen und 512 Männer.

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten folgten mit 1.694 Todesfällen bzw. 4,5 Prozent aller Verstorbenen an 6. Stelle. Diese Kategorie wurde insbesondere von der Todesursache Diabetes mellitus ("Zuckerkrankheit") mit 1.324 Verstorbenen geprägt. Dicht dahinter folgten mit 1.666 Verstorbenen bzw. ebenfalls 4,5 Prozent aller Sterbefälle an siebenter Stelle die Krankheiten des Verdauungssystems. Hier fielen wiederum die Leberkrankheiten auf. 7 von 10 an diesem Leiden Verstorbenen waren männlichen Geschlechts. Von den Krankheiten der Leber waren
zwei Drittel alkoholbedingt.

Die Zahl derer, die an einem nichtnatürlichen Tod verstarben, stieg um 106 Sterbefälle gegenüber 2021 auf 1.441. Das entsprach einem Anteil von 3,9 Prozent aller im Berichtsjahr Verstorbenen. Dabei erlagen mit 903 Sterbefällen deutlich mehr Männer als Frauen an Verletzungen und Vergiftungen. Unter den nichtnatürlichen Sterbefällen waren 970 unfallbedingt und 355 suizidal.

Die Haupttodesursache in der Altersgruppe der über 75-jährigen Männer und Frauen waren die Krankheiten des Kreislaufsystems mit 44,8 Prozent, gefolgt von den Neubildungen mit 17,7 Prozent und COVID-19 mit 6,5 Prozent. An den Folgen einer Demenz oder Alzheimererkrankung schieden 7,2 Prozent aller im Alter von über 75 Jahren aus dem Leben. Bei den unter 75-Jährigen waren hingegen die Neubildungen mit 34,2 Prozent die Haupttodesursache. Erst an zweiter Stelle folgten mit 23,4 Prozent die Krankheiten des Kreislaufsystems. Krankheiten des Verdauungssystems folgten knapp dahinter mit 7,6 Prozent an dritter Stelle. Für 6,0 Prozent der unter 75-Jährigen waren Atemwegserkrankungen für den Tod verantwortlich. Verletzungen und Vergiftungen waren mit 27,4 Prozent die häufigste Todesursache bei den unter 35-Jährigen


Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay