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corona impfung 26.10.

Gesundheit-News: STIFTUNG GESUNDHEITSWISSEN - STIKO-Empfehlung zur Corona-Impfung: Was gilt?


veröffentlicht am 26. Oktober 2023

Foto: Spritze mit Corona-Impfstoff wird aufgezogen
Berlin, Oktober 2023 – Wie viele Impfungen brauche ich gegen Corona? Soll ich mein Kind noch impfen lassen? Lesen Sie hier, was die Ständige Impfkommission (STIKO) zur Corona-Impfung empfiehlt.

Grundsätzlich darf in Deutschland jeder selbst entscheiden, ob er sich  gegen COVID-19 impfen lassen möchte oder nicht. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) können dabei Orientierung bieten. Das unabhängige Expertengremium orientiert sich dabei an der evidenzbasierten Medizin und wägt Nutzen und Risiken für den Einzelnen als auch für die Bevölkerung genau ab.

Während der Corona-Pandemie hat die STIKO ihre Empfehlung für die Corona-Impfung regelmäßig angepasst, beispielsweise wenn sich eine neue Virusvariante ausbreitet hat oder ein neuer Impfstoff zugelassen wurde. Inzwischen hat die STIKO die Empfehlungen für die Corona-Impfung dauerhaft in ihre allgemeinen Impfempfehlungen aufgenommen. Diese wird jährlich aktualisiert.

Die Inhalte im Überblick
STIKO-Empfehlung: Corona-Impfung für Erwachsene 
Allen Menschen ab 18 Jahren empfiehlt die STIKO einen Grundschutz gegen Covid-19. Für den Aufbau dieses Grundschutzes, der auch Grundimmunisierung genannt wird, sind drei Impfungen notwendig. Wer nachweislich an Covid-19 erkrankt war, kann unter Umstände eine der drei Impfungen auslassen. Der Grundschutz gilt dann trotzdem als vollständig. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin. Der Grundschutz wird wie folgt aufgebaut:

Erste Impfung mit einer Dosis eines beliebigen Corona-Impfstoff, der für den Aufbau des Grundschutzes zugelassen ist.
Nach 3 oder 4 Wochen erfolgt eine zweite Impfung mit einer weiteren Dosis desselben Impfstoffs.
Mindestens 6 Monate nach der zweiten Impfung wird eine dritte Impfdosis verabreicht. Diese nennt man auch Auffrischimpfung oder Booster-Impfung. Diese Impfung sollte mit einem Impfstoff erfolgen, der für die Auffrischung zugelassen ist. Die STIKO empfiehlt hier insbesondere Impfstoffe zu verwenden, die für die Omikron-Variante oder andere neu aufgetretene Varianten angepasst wurden.
Für Menschen mit Vorerkrankungen oder über 60-Jährige kommen auch eine 4. Impfung oder weitere Auffrischungen in Betracht.
Laut STIKO sollten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unter 30 Jahren keine Spikevax-Impfstoffe des Herstellers Moderna zum Einsatz kommen. Man hat beobachtet, dass dieser Impfstoff bei jungen Menschen das Risiko für einer Herzmuskelentzündung oder Herzbeutelentzündung erhöht.

Was macht die STIKO?
Die STIKO entwickelt Empfehlungen für den Einsatz von Impfstoffen, die in Deutschland zugelassen sind. Dabei berücksichtigt sie, welchen Personen eine Impfung nützt und welchen sie vielleicht eher schadet. Sie wägt auch die Vor- und Nachteile von möglichen Impf-Strategien für die Gesamtbevölkerung in Deutschland ab. Für Empfehlungen verwendet die STIKO Daten aus Studien, die sie kritisch bewertet. Die Vorgehensweise und Gründe für die Entscheidungen der STIKO sind öffentlich zugänglich. Die Empfehlungen der STIKO gelten als Standard in der Medizin. Das bedeutet, dass Ärzte und Ärztinnen sich in der Regel daran halten und orientieren – sie müssen es aber nicht.

STIKO-Empfehlung: Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche 
Für gesunde Säuglinge, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wird kein Grundschutz gegen Covid-19 empfohlen. Grund dafür ist, dass Kinder selten schwer an Covid-19 erkranken.
Bei Kindern ab 6 Monaten, die bereits eine Vorerkrankung oder Immunschwäche haben, wird jedoch ein Grundschutz gegen Covid-19 empfohlen, da bei ihnen unter Umständen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht. Es sollen Impfstoffe verwendet werden, die für Kinder zugelassen sind.

Auch Jugendlichen, die aufgrund ihrer Ausbildung oder ihres Berufes, z.B. in einer Pflegeeinrichtung, ein erhöhtes Risiko haben sich zu infizieren, wird ein Grundschutz gegen Covid-19 empfohlen.
Ein dritter Grund für eine Covid-Impfung liegt vor, wenn Kinder und Jugendliche engen Kontakt zu gefährdeten Personen haben. Das kann z. B. sein, wenn im Haushalt Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf leben.




Text / Foto: STIFTUNG GESUNDHEITSWISSEN / © iStock/ Ridofranz