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Gesundheit-News: Tag der Zahngesundheit am 25. September - Regelmäßige Vorsorge schützt vor dem Zahn der Zeit


veröffentlicht am 6. September 2023

Foto: Zahnarzt, der gerade eine Patientin behandelt 
(ams). Die Mundgesundheit hat sich in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren in allen Altersgruppen deutlich verbessert, wie die Ergebnisse der der 5. Deutschen Mundgesundheitsstudie zeigen. So sind mehr als 80 Prozent der zehn- bis zwölfjährigen Kinder hierzulande kariesfrei - das sind doppelt so viele wie noch 1997. 
Im gleichen Zeitraum ist bei den jüngeren Erwachsenen (35 bis 44 Jahre) die Anzahl der Zähne mit Karies um 30 Prozent zurückgegangen.  Zudem behalten immer mehr 65- bis 74-Jährige ihre eigenen Zähne: Waren 1997 noch knapp 25 Prozent in der Altersgruppe zahnlos, sind es heute nur noch etwa zwölf Prozent. Zu verdanken ist dies vor allem den regelmäßigen Zahnvorsorge-untersuchungen. Aber auch die persönliche Mundhygiene spielt eine große Rolle - und die lernt man am besten schon im Kleinkindalter.

"Die Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin helfen dabei, die Zähne bis ins hohe Alter gesund zu erhalten, denn Beschwerden wie Zahnfleischbluten, Zahnstein oder Kieferfehlstellungen können dadurch rechtzeitig festgestellt und behandelt werden. Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis lassen sich so gezielt vorbeugen", sagt Annett Neukampf, Referentin der Abteilung Ambulante Versorgung beim AOK-Bundesverband. Wer regelmäßig seine Zähne kontrollieren und im Bonusheft dokumentieren lässt (ab dem 12. Lebensjahr möglich), erhält zudem einen höheren finanziellen Zuschuss der Krankenkasse: Die Festzuschüsse für Zahnersatz liegen bei 60 Prozent, Versicherte mit lückenlos geführtem Bonusheft erhalten nach fünf Jahren 70 Prozent und nach zehn Jahren sogar 75 Prozent.

Sechs Kontrolluntersuchungen bis zum 6. Lebensjahr
Die ersten drei Zahnuntersuchungen gibt es schon im Kleinkindalter, der Abstand muss jeweils mindestens vier Monate betragen:
vom 6. bis zum vollendeten 9. Lebensmonat
vom 10. bis zum vollendeten 20. Lebensmonat
vom 21. bis zum vollendeten 33. Lebensmonat
Dabei wird die Mundhöhle des Kindes untersucht und die Eltern erhalten Informationen zur Mundhygiene, zu einer zahnschonenden Ernährung und zur richtigen Zahnpflege, wenn die ersten Zähnchen da sind. Zusätzlich haben Kleinkinder in diesem Zeitraum zweimal je Kalenderhalbjahr Anspruch auf eine Anwendung von Fluoridlack zur Zahnschmelzhärtung.

Bis zum sechsten Lebensjahr finden drei weitere Zahnvorsorgeuntersuchungen statt, hier sollten mindestens zwölf Monate zwischen den einzelnen Untersuchungen liegen:
30. bis 42. Lebensmonat (zweieinhalb bis dreieinhalb Jahre)
49. bis 52. Lebensmonat (4 Jahre+1 Monat bis 4 Jahre+4 Monate)
60. bis 72. Lebensmonat (5 bis 6 Jahre)

Zahnwechsel gut beobachten
Zwischen sechs und 18 Jahren empfiehlt sich eine zahnärztliche Kontrolle alle sechs Monate. Gerade während des Zahnwechsels sollte die Entwicklung des Gebisses regelmäßig kontrolliert werden - wächst etwas schief, kann rechtzeitig eine kieferorthopädische Behandlung eingeleitet werden. Falls nötig, versiegelt der Zahnarzt oder die Zahnärztin bei den Kontrolluntersuchungen Fissuren der Backenzähne und trägt Fluoridlack zur Härtung des Zahnschmelzes auf.

Ab 18: einmal pro Halbjahr kostenlos zur Kontrolle
Erwachsene können einmal pro Halbjahr kostenlos zur Zahnvorsorgeuntersuchung gehen. Dabei wird festgestellt, welche Zähne fehlen, welche gefüllt, überkront oder durch Prothesen ersetzt sind. Kontrolliert werden außerdem Mundschleimhaut, Zahnfleischtaschen, Zahnstein, mögliche Verfärbungen und Veränderungen an der Zunge. "Einmal pro Jahr übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Entfernung von Zahnstein. Und alle zwei Jahre können Sie eine spezielle Früherkennungsuntersuchung auf Parodontitis, den sogenannten Parodontalen Screening-Index, kurz PSI, machen lassen", erklärt AOK-Expertin Neukampf.

Tag der Zahngesundheit am 25. September
"Gesund beginnt im Mund - für alle!" - so lautet das diesjährige Motto des Tages der Zahngesundheit am 25. September. 2023 wird besonders die Situation vulnerabler Gruppen, vor allem ihre Zahngesundheit, in den Blick genommen. Den ersten Tag der Zahngesundheit, den 25 Organisationen aus Zahnärzteschaft und Krankenkassen gegründet haben, gab es bereits 1991. Ziel des Aktionstages ist es, über Prophylaxe, Mundhygiene und -gesundheit aufzuklären. Der AOK-Bundesverband gehört zum Aktionskreis des Tages der Zahngesundheit.

Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen
Menschen mit Behinderungen sowie pflegebedürftige Menschen können weitere zahnärztliche Leistungen beanspruchen. Dazu gehören die Erhebung des Mundgesundheitsstatus, Erstellung eines Mundgesundheitsplans, die Aufklärung zur Mundgesundheit sowie die halbjährliche Entfernung von Zahnstein.

Gute Zahnpflege und zahngesunde Ernährung wichtig
Zusätzlich zu den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sind gute Zahnpflege und eine möglichst zahngesunde Ernährung wichtig. Zucker, süße und saure oder auch klebrige Lebensmittel können den Zähnen schaden. Das heißt nicht, dass auf diese Lebensmittel komplett verzichtet werden muss, aber man sollte sich möglichst nach jedem Essen die Zähne putzen oder zumindest den Mund mit Wasser ausspülen. Grundsätzlich gilt: mindestens zweimal täglich die Zähne putzen - nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen.

Richtige Putztechnik - so geht‘s
Dabei kommt es auf die richtige Putztechnik an - und die können auch schon kleine Kinder erlernen. Am besten eignet sich die KAI-Technik:
Die Kauflächen (K) werden als erste geputzt, dann die Außenflächen (A) von der Mitte aus nach links und rechts mit kreisenden Bewegungen, danach die Innenflächen (I) von Rot nach Weiß, also vom Zahnfleisch hin zum Zahn. Sinnvoll ist auch eine tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide - übrigens auch für Kinder, sobald sie etwas älter sind.

"Wenn Sie darauf achten, Ihre eigenen Zähne zu pflegen und regelmäßig zur Zahnvorsorgeuntersuchung zu gehen, tun Sie nicht nur sich etwas Gutes, sondern sind auch Vorbild", so Neukampf weiter. "Deshalb: Putzen Sie Ihre Zähne am besten möglichst immer in Anwesenheit Ihres Kindes, dann wird es auch für das Kind zu einer selbstverständlichen Routine."



Text / Foto: AOK-Bundesverband