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Auto-News: Effizientes Stromern in der Stadt, auf der Autobahn und über Land - Die Fahrweise entscheidet


veröffentlicht am 28. August 2023

Studie der ADAC SE: Verbraucher, die eine E-Auto-Anschaffung planen, wünschen sich im Durchschnitt eine Reichweite von 440 Kilometern
Foto: Kia Niro EV: Wenn der Landstraßen- bzw. Stadtverkehr-Anteil hoch ist, ist ein Verbrauchswert um die 13 kWh möglich
Am Verbrauch zu sparen ist nicht nur Thema bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, sondern auch bei Elektroautos. Durch eine effiziente Fahrweise lässt sich Strom sparen. Am Beispiel des Kia Niro EV, der für Mitglieder des Clubs via Leasing auf der Plattform ADAC Fahrzeugwelt verfügbar ist, wurde effizientes Fahren in der Praxis erprobt. Laut einer Studie der ADAC SE beträgt der durchschnittliche Reichweitenwunsch derjenigen, die sich ein E-Auto anschaffen wollen, 440 Kilometer bei vollgeladener Batterie. Kia gibt für den Niro EV die WLTP-Normreichweite von 460 Kilometern an.

In städtischen Verkehrsszenarien
Die Herstellerangaben (WLTP) sind im realen Fahrbetrieb über alle Verkehrswege hinweg (Autobahn, Landstraße, Stadt) in der Regel kaum zu erreichen. Aber: Insbesondere im Stadtverkehr kann die WLTP-Reichweite nicht nur erlangt, sondern sogar übertroffen werden. Städtische Verkehrsszenarien erfordern jedoch eine besondere Fahrweise, um die Reichweite des Elektrofahrzeugs zu optimieren. So hilft etwa eine behutsame Beschleunigung, den Energieverbrauch zu reduzieren. 
Gerade im Stop-and-Go-Verkehr ist vorausschauendes Fahren von Vorteil. Durch rechtzeitiges Ausrollen des Fahrzeugs wird die Bewegungsenergie genutzt und Antriebsenergie eingespart. Im Stadtverkehr zahlt sich außerdem die Rekuperation besonders aus. Beim Heranfahren an Ampeln oder im stockenden Verkehr wird kinetische in elektrische Energie umgewandelt, um die Batterie aufzuladen. Wenn der Fahrer mit seinem E-Auto gut vertraut ist, gehört die Nutzung verschiedener Rekuperationsstufen zur individuellen Fahrweise. Der Kia Niro EV beispielsweise hat vier, wählbar über Paddles am Lenkrad.

„Mitschwimmen“ auf der Autobahn
Effizientes und vorausschauendes Fahren trägt auch auf der Autobahn zur Maximierung der Reichweite bei. „Mitschwimmen“ im Verkehrsfluss bedeutet eine Anpassung an die Geschwindigkeit der anderen Verkehrsteilnehmer, und zwar so, dass nicht viele Überhol- oder Bremsmanöver nötig sind. Der Tempomat hilft, eine konstante Geschwindigkeit zu halten und so den Energieverbrauch zu kontrollieren. Auch das sogenannte „Segeln“ kann Energienutzen bringen: Ähnlich wie beim Auskuppeln bei einem Verbrennungsmotor rollt das Fahrzeug und schont so den Stromvorrat. Was auf der Autobahn weniger rekuperiert wird, kann in vielen Fällen weiter gerollt werden. Außerdem hilft auf der Autobahn ein gemäßigtes Tempo in Sachen Energie und Reichweite. Höhere Geschwindigkeiten führen zu deutlich erhöhtem Luftwiderstand und damit zu einem gesteigerten Verbrauch. Der Luftwiderstand auf der Autobahn ist ein entscheidender Faktor: Mit einem 70-Prozent-Anteil macht er das Gros des Gesamtfahrwiderstands aus.

Fahren auf der Landstraße
Auch auf Landstraßen gibt es Strategien für eine effiziente Fahrweise. Rekuperation kann auch auf Landstraßen vorteilhaft genutzt werden. Nicht zu unterschätzen ist, dass Kurven Effizienzfallen darstellen können. In einer Kurve finden immer zwei Bewegungsabläufe statt: eine Vorwärtsbewegung und eine Bewegung aus der Trägheit, die etwa ab der Kurvenmitte einsetzt und das Auto nach außen drückt. Diese Kraft wirkt auf die Reifen. Je schneller eine Kurve genommen wird, desto größer ist die Kraft, aber auch der Abrieb bzw. Verschleiß an den Reifen. Auch auf der Landstraße ist es für die Reichweite, aber auch für die Sicherheit vorteilhaft, auf unnötige Überholmanöver zu verzichten.

Der Akku des Kia Niro EV fasst 64,8 kWh. Der Normverbrauch liegt bei 16,2 kWh. Er lässt sich mit zurückhaltender Fahrweise sogar unterbieten. Wenn der Landstraßen- oder Stadtverkehr-Anteil hoch ist, ist laut Kia ein Verbrauchswert um die 13 kWh möglich.

Weitere Aspekte zur stromsparenden E-Mobilität:
Der Eco-Modus hilft beim Stromsparen. Wird dieser aktiviert, wird die maximale Höchstgeschwindigkeit reduziert. Auch die Beschleunigungsleistung lässt nach.
Reifendruck wirkt sich auf den Verbrauch aus. Eine Erhöhung des Reifendrucks um 0,2 Bar ist beim Fahrkomfort kaum spürbar, reduziert aber den Verbrauch. Wichtig: Einsparbemühungen durch Reifendruck dürfen nie zulasten der Sicherheit gehen!
Spezielle Reifen für E-Autos können einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Effizienz leisten.
An- und Aufbauten wirken sich auf den Luftwiderstand und somit auf den Verbrauch aus.

Gewicht und Zuladung wirken sich ebenfalls aus – obwohl der Einfluss des Gewichts, etwa durch Gepäck, häufig überschätzt wird.
Klimaanlage und Heizung spielen eine gewisse Rolle, hier empfiehlt sich ein überlegter und dosierter Einsatz bzw. die Nutzung der „Driver only“-Funktion.
Auch die Lenkrad- und Sitzheizung verbrauchen Strom. Es sollten immer nur die tatsächlich belegten Plätze beheizt werden.
Der Komfortbereich für E-Autos liegt zwischen +15 und +25 Grad Celsius Außentemperatur. Niedrige Temperaturen reduzieren die Reichweite.
Hitze wie Kälte muss das Auto durchs Heizen oder Kühlen Paroli bieten – und das kostet zusätzlichen Strom, der dann fürs Fahren fehlt.
Wenn man angekommen ist, beispielsweise am Urlaubs- oder Wohnort, ruhig auch mal das Fahrrad oder - wenn vorhanden - öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Auch das spart Autostrom.


Text / Foto: ADAC SE