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Gesundheit-News: Eine instabile Wirbelsäule – aber woher? Betroffen? Mit einem Selbsttest herausfinden


veröffentlicht am 27. August 2023

Berlin im August 2023. Leiden Sie morgens nach dem Aufwachen vermehrt unter Schmerzen und Schwächegefühlen im Rückenbereich? Lösen einfache Tätigkeiten Taubheitsgefühle und Kribbeln aus? Schmerzt es nach längerem Sitzen, beim Drehen und Aufstehen im Bereich der Lendenwirbelsäule? 
Liegen eines oder mehrere dieser Symptome vor, kann ein Wirbelgleiten die Ursache sein. „Bei einem instabilen Halswirbelsäulenbereich treten häufig Nackenschmerzen auf, die auch in andere Körperbereiche ausstrahlen, während im Bereich der Lendenwirbel Rückenschmerzen bis in die Beine hinein die Folge sind“, berichtet Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin. „Viele Betroffene leiden zum Beispiel unter dem Gefühl, dass der Hals den Kopf nicht mehr tragen kann.“ Erfahren Sie, woher das Wirbelgleiten kommen kann und der Selbsttest am Ende verrät, ob auch Sie betroffen sein könnten.

Ein bewegliches System
In jungen Jahren ist die Wirbelsäule beweglich, gehalten von Muskeln, Sehnen und Bändern. Im Laufe des Lebens können durch Fehlbildungen wie Skoliose oder Morbus Scheuermann, fortschreitendes Alter oder starke Überbelastung Verschleißerscheinungen auftreten. Auch Knochendefekte, Unfälle, besonders Bandscheibenvorfälle, Operationen, Entzündungen, Tumore und Muskelschwäche verursachen mitunter eine ungewollte Überbeweglichkeit der Wirbelsäule, die dadurch immer weiter an Stabilität verliert. 
„Liegt ein Wirbelgleiten, eine sogenannte Spondylolisthesis, vor, bewegen sich zwei Wirbelkörper bei Bewegung unkoordiniert gegeneinander. Dies führt einer vermehrten Belastung der Bandscheiben und damit der umliegenden Wirbelgelenke“, erklärt Dr. Sabarini. Oft begleitet ein Wirbelgleiten eine Enge im Spinalkanal (Spinalkanalstenose). „Nervenfasern können einklemmen und Schaden nehmen, woraufhin Schmerzen in weitere Körperbereiche ausstrahlen.“ 
Beeinträchtigungen der Blasen- und Darmfunktion, Bewegungseinschränkungen und Muskelschwäche können eine Folge sein. Weiter können Kribbel- oder Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen in den Beinen auftreten. „Um andere Erkrankungen auszuschließen und den Patienten beraten zu können, sollte bei einer vermuteten Instabilität der Wirbelsäule unbedingt ein Arzt konsultiert werden“, mahnt Dr. Sabarini. „Mit der modernen medizinischen Technik treffen wir eine endgültige Diagnostik und setzen je nach Patientenfall verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an, um Wirbelkörper zu stabilisieren und Nervenfasern zu regenerieren. 
Bereits Physiotherapie kann bei einer leichten Instabilität Abhilfe schaffen und Schmerzen lindern.“ Ist das Wirbelgleiten fortgeschritten oder liegen bereits Beschädigungen von Wirbeln oder Nerven vor, werden Therapien wie Mikrochirurgie und/oder Stabilisierungseingriffe (Spondylodese) eingesetzt.

Instabilität erkennen
Testen Sie selbst! Ist Ihre Wirbelsäule instabil?
  • Leiden Sie morgens nach dem Aufstehen unter Rückenschmerzen und unter einem Steifheitsgefühl? (3 Punkte)
  • Leiden Sie nach längerer Belastung im Alltag (zum Beispiel Tüten tragen) unter Schmerzen im Rücken? (2 Punkte)
  • Leiden Sie unter gelegentlichem Kribbeln in den Beinen oder Armen? (2 Punkte) Oder unter Lähmungserscheinungen? (2 Punkte)
  • Leiden Sie unter Schmerzen, wenn Sie lange Zeit gesessen haben (zum Beispiel nach einer langen Autofahrt oder auf dem Bürostuhl) und können nur unter Schmerzen wieder aufrecht stehen? (4 Punkte)
  • Haben Sie das Gefühl, Ihr Rücken bräche oder der Kopf wird nicht vom Hals getragen? (3 Punkte)
  • Haben Sie Schmerzen im Lendenwirbelsäulen- oder Halswirbelsäulenbereich, wenn Sie sich bücken oder den Kopf schnell von einer Seite auf die andere drehen? (2 Punkte)
  • Gesäß- oder Oberschenkelschmerzen? (1 Punkt)
  • Ein leichtes Ziehen im unteren Rücken? (1 Punkt)
Zählen Sie die Punkte zusammen.
15-20 Punkte: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Instabilität der Wirbelsäule oder anderweitige Erkrankungen im Rücken-, Muskel-, Wirbel- oder Nervenbereich vorliegen, ist stark erhöht. Es empfiehlt sich, einen Arzt oder Facharzt aufzusuchen, um die genaue Diagnose zu erhalten und über Therapiemöglichkeiten informiert zu werden.
10-14 Punkte: Es gibt Anzeichen für eine instabile Wirbelsäule, anfängliche Abnutzungssymptome oder anderweitige Erkrankungen. Leiden Betroffene unter geringen Schmerzen oder einer wenig fortgeschrittenen Instabilität, kann das Tragen eines stützenden Mieders, der Abbau von Übergewicht und Muskelaufbau in einer Krankengymnastik helfen, die Instabilität zu stoppen oder verlangsamen.
0-9 Punkte: Gelegentliche Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich müssen nicht, können aber auf Erkrankungen oder beginnende Erkrankungen hindeuten, die ärztlich abgeklärt werden sollten.
Weitere Informationen unter https://avicenna-klinik.com




Text / Foto: Borgmeier Public Relations