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TV-Tipp-News: „Onoda: 10.000 Nächte im Dschungel“ ab 20:15 Uhr auf arte


Veröffentlicht am 23. August 2023

Japan während des Zweiten Weltkriegs: Wegen seiner Höhenangst bleibt Hiroo Onoda eine Karriere als Pilot bei der Luftwaffe verwehrt. Die Alternative, als Kamikaze-Pilot für sein Land zu sterben, lehnt er ab. Stattdessen lässt er sich von Major Yoshimi Taniguchi für dessen Elitetruppe rekrutieren.

1944 erreicht Onoda, mittlerweile im Rang eines Leutnants, die Insel Lubang auf den Philippinen. Dort ist er als Außenposten im Widerstand gegen die US-Armee stationiert. Als der Feind plötzlich angreift, müssen sich Onoda und die übrigen Männer in die Berge zurückziehen. Der Soldatentrupp dezimiert sich durch Verletzung, Tod und Desertion.

Am Ende bleiben noch drei Männer bei Onoda, die gemeinsam versuchen, den Widerstand aufrechtzuerhalten. Dabei sind nicht nur die stetig schwindenden Vorräte und die Regenzeit ein Problem, sondern auch der Widerstand der lokalen Bevölkerung - Unzufriedenheit macht sich breit. Es scheint außerdem so, als seien die Amerikaner gar nicht mehr auf der Insel ... Gegen wen wird hier eigentlich noch gekämpft?

So ziehen die Jahre ins Land, und weder die japanische Regierung noch seine Familie oder Zeitungen und Radiosendungen können Onoda von seiner Mission abhalten: die Insel bis auf den letzten Mann zu verteidigen. Im September 1974, nach 30 Jahren, sucht ein junger Mann auf Lubang den Dialog mit dem Eremiten. Kann er Onoda überzeugen, seine Mission zu beenden?

„Onoda: 10.000 Nächte im Dschungel“ ist der zweite Spielfilm des Belgiers Arthur Harari; seine Premiere hatte er 2021 auf dem Filmfestival in Cannes in der Sektion Un Certain Regard. Bei den französischen Césars wurde das Drehbuch ausgezeichnet, welches lose auf dem Leben des japanischen Leutnants Hiroo Onoda basiert, der im und nach dem Pazifikkrieg im Dschungel einer philippinischen Insel ausharrte - mit dem Auftrag, diese bis auf den letzten Mann zu verteidigen. Dass der Krieg längst zu Ende gegangen war, wusste er nicht. Erst auf Befehl seines ehemaligen Vorgesetzten war er bereit, die Insel zu verlassen - 30 Jahre nach seiner Ankunft. Onoda starb 2014 im Alter von 91 Jahren.

Text / Foto: programm.ard.de / bathysphere