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Magdeburg-News: Investitionsquote in Sachsen-Anhalt war 2020 rückläufig



veröffentlicht am Freitag, 28. Juli 2023

Magdeburg. Für Sachsen-Anhalt errechnete sich 2020 eine gesamtwirtschaftliche Investitionsquote von 19,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank damit der prozentuale Teil der Wertschöpfung, der für Investitionen verwendet wurde um 0,7 Prozentpunkte. Das ergaben aktuelle Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, dem auch das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt angehört.

Gemessen in jeweiligen Preisen erwirtschaftete Sachsen-Anhalt 2020 ein Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 64,2 Milliarden Euro und gab davon 12,3 Milliarden Euro für Bruttoanlageinvestitionen aus. Die sich daraus ergebende Investitionsquote in Höhe von 19,2 Prozent lag unter dem Niveau von 2019 (19,9 Prozent).

Ursache dafür war der im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt (-0,8 Prozent) überproportionale Rückgang der Bruttoanlageinvestitionen (-4,4 Prozent). Dabei fielen die prozentualen Einbußen beim Investitionsvolumen im Dienstleistungsbereich (-5,2 Prozent) deutlich höher aus als im Produzierenden Gewerbe (-1,6 Prozent).

Im bundesweiten Vergleich lag die Investitionsquote Sachsen-Anhalts unter dem Deutschlandwert (21,6 Prozent) und unter dem Wert der Großraumregion Ostdeutschland ohne Berlin (22,3 Prozent). Unter allen Bundesländern verzeichnete Sachsen-Anhalt den stärksten Rückgang. Sowohl bundesweit (+0,2 Prozent) als auch in Ostdeutschland ohne Berlin (+0,1 Prozent) erhöhte sich die Investitionsquote.

In der längerfristigen Betrachtung seit 1991 erreichte die Investitionsquote des Landes 1994 mit 54,9 Prozent den höchsten Wert, der geringste Wert entfiel mit 18,3 Prozent auf 2014.

Die Investitionsquote ist definiert als Anteil der BruttoanIageinvestitionen in jeweiligen Preisen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen. Die Bruttoanlageinvestitionen umfassen den Erwerb von dauerhaften und reproduzierbaren Produktionsmitteln sowie selbst erstellte Anlagen und größere Wert steigernde Reparaturen. Als dauerhaft gelten diejenigen produzierten Güter, die länger als ein Jahr in der Produktion eingesetzt werden. Die Bruttoanlageinvestitionen setzen sich aus dem Erwerb neuer Anlagen und dem Saldo aus Käufen und Verkäufen von gebrauchten Anlagen zusammen. Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen.

Ausführliche Zahlenreihen zu den Investitionsquoten für alle Bundesländer veröffentlicht der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ in seiner Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 1 Band 5 „Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland 1991 bis 2022“ bzw. auf der Internetseite www.vgrdl.de.


Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay