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Jerzenbeck23.06.23

Wirtschaft-News: Wofür geben Privathaushalte in Deutschland ihr Geld aus?


veröffentlicht am 23. Juni 2023

Auch wenn die Preise teurer werden: Manche Ausgaben lassen sich für Privathaushalte einfach nicht vermeiden. Dennoch gibt es Unterschiede bei der Art und Weise, wofür die Menschen in Deutschland ihr Budget nutzen. 
Aufschluss darüber gibt die Statistik, die wir in diesem Artikel einmal genauer beleuchten wollen.

Steigerungen in allen Bereichen
Ein Blick auf die monatlichen Ausgaben pro Bereich zeigt: Die Inflation treibt die Ausgaben kontinuierlich nach oben. Setzte ein Privathaushalt 2016 im Schnitt noch 2480 Euro pro Monat ein, betrug diese Summe 2021 bereits 2623 Euro. Interessant sind dabei allerdings die Verschiebungen innerhalb der verschiedenen Segmente, die das Statistische Bundesamt erhebt.

Hier wird klar, dass bei der Ernährung eine höhere Bereitschaft für Mehrausgaben besteht. Vom monatlich genutzten Geld macht diese aktuell einen Anteil von 15,3 % aus. 2016 war der Anteil dagegen mit 13,8 % noch deutlich geringer. Zurückführen lässt sich dies auf ein steigendes Umweltbewusstsein. Statt möglichst günstig zu kaufen, sind die Deutschen bereit, mehr Geld für gute Qualität in die Hand zu nehmen.
Haushaltsgegenstände auf einem stabilen Niveau

Beim Blick auf die Statistik auffällig sind die Ausgaben für die Haushaltsgegenstände. Obwohl Dinge wie ein Wäschekorb oder Handtücher oft gebraucht werden, bewegen sich die Ausgaben hierfür auf einem relativ geringen Niveau. Lediglich 6,3 % werden hierfür verwendet, was sich auf die lange Haltbarkeit und die günstigen Preise dafür zurückführen lässt.

Das Sparpotenzial wird bei den Haushaltsgegenständen oft wahrgenommen und preiswerte Artikel wie Rotho Mülleimer gekauft. Damit bleibt mehr Spielraum für andere Segmente wie Schuhe oder Bekleidung. Die Ausgaben hierfür bewegen sich mit zuletzt 3,7 % auf den ersten Blick auf einem überraschend geringen Niveau. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die 98 Euro monatlich in ganzen Zahlen dennoch höher sind als vielleicht vermutet.

Der klare Spitzenreiter: Wohnung und Energie
Bei den ganzen Erhebungen gibt es einen klaren Sieger, wenn es um die monatlichen Ausgaben von Privathaushalten geht. So fließen immerhin 36,8 % davon in die Bereiche Wohnung und Energie. Zu beachten ist dabei, dass die Statistik alle Einkommensklassen erfasst, was die Zahlen etwas relativiert. Im Klartext heißt dies, dass eine große Anzahl an Menschen in Deutschland noch deutlich mehr für ihre Wohnung und die Energieversorgung aufwenden muss.

Außerdem kennen die Ausgaben nur eine Richtung: nach oben. 2016 waren es nur 35,8 % der monatlichen Ausgaben, während 2021 dann schon 36,8 % nötig waren. Die zuletzt steigenden Energiekosten deuten darauf hin, dass der Anteil dafür in den nächsten Jahren unfreiwillig noch weiter ansteigen wird. Damit dürften Einsparungen bei anderen Bereichen verbunden sein. Zu nennen wäre hier etwa der Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur, der mit 9,7 % zuletzt ohnehin schon rückläufig war.

Fazit: Steigende Ausgaben und erzwungene Verschiebungen
Generell sind die monatlichen Ausgaben von Menschen in Deutschland seit Jahren ansteigend. Neben der Inflation sind es aber auch steigende Löhne, die diese Tendenz treiben. Viele der Veränderungen zwischen den Bereichen gehen auf nicht beeinflussbare Prozesse zurück. Besonders das Wohnen und die Energieversorgung stellt die Bürger dabei vor immer größere Herausforderungen. Dadurch suchen Menschen verstärkt nach Möglichkeiten für Einsparungen, welche sich besonders an das Freizeitverhalten richten. 


Text / Foto: Jerzenbeck / pixabay