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Sachsen-Anhalt-News: Grünen-Politikerin Steffi Lemke sichert Freiwilliges Soziales Jahr Unterstützung zu



veröffentlicht am Samstag, 10. Juni 2023

Magdeburg/Dessau-Roßlau. Vertreterinnen der DRK-Freiwilligendienste in Sachsen-Anhalt haben sich in dieser Woche mit der Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) ausgetauscht. Wichtigstes Thema beim Treffen im Städtischen Klinikum Dessau waren die angekündigten Kürzungen der Mittel für den Freiwilligendienst im nächsten Bundeshaushalt.

Im städtischen Klinikum Dessau lernte Steffi Lemke drei junge Frauen kennen, denen das FSJ den Weg in den Pflegeberuf geebnet hat. Leonie Kurde absolviert ihr Freiwilligenjahr noch bis zum Sommer und möchte anschließend Medizin studieren. Lilli Sophie Rensch ist nach ihrem FSJ im Klinikum direkt in die Ausbildung zur Pflegefachkraft gestartet – genau wie Elisabeth Wolf, die nun in diesem Beruf arbeitet. Das engagierte Trio steht exemplarisch dafür, warum das FSJ im Städtischen Klinikum Dessau gefördert werde, sagte Carola Ermes von der Personalabteilung: „Es ist für uns eine wichtige Säule in der Nachwuchsgewinnung.“

Katja Fischer, Betriebsteilleiterin der DRK-Freiwilligendienste in Sachsen-Anhalt, erklärte: „Damit sich künftig noch mehr junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr entscheiden und sich für die Gesellschaft engagieren, sollten die Rahmenbedingungen und die Anerkennungskultur optimiert werden.“ Wer 300 Euro bekäme – eine Aufwandsentschädigung, die seit vielen Jahren nicht angepasst wurde – und die Fahrtkosten selbst trage, müsse sich „ernsthaft fragen, ob er sich das FSJ überhaupt leisten kann“. Zur geplanten Kürzung im Bundeshaushalt sagte sie: „Wir haben so schon kaum Spielraum. Die Finanzmittel müssen an die aktuelle Situation angepasst werden.“

Hintergrund sind Verlautbarungen, dass sowohl im Bundeshaushalt 2024 als auch 2025 weniger Geld für die Freiwilligendienste eingeplant werden soll. Der Mittelausbau stagniert seit 2011. Die Freiwilligendienste machen sich dafür stark, mindestens die bisher zu Verfügung stehenden Mittel nicht zu kürzen und im besten Fall aufzustocken.

Steffi Lemke informierte sich bei den FSJlerinnen und beim Klinikum-Fachpersonal über Details und erklärte: „Ich halte das Freiwillige Soziale Jahr für eine ideale Orientierungsmöglichkeit und für sehr bedeutend in unserer Gesellschaft.“ Sie rechne in ihrer Fraktion mit der uneingeschränkten Zustimmung, wenn es darum geht, die Bundesmittel nicht zu reduzieren, so Lemke. Zugleich erteilte sie der Einführung eines Pflichtdienstes für junge Menschen eine Absage: „Etwas aufzuzwingen, davon halte ich persönlich gar nichts.“ Was sie heute aus der Praxis zum FSJ erfahren habe, werde sie in die Bundestagsfraktion mitnehmen und im Fokus behalten, erklärte Steffi Lemke.

Die Freiwilligendienste in Sachsen-Anhalt sind seit Wochen auf Tour und treffen sich in FSJ-Einsatzstellen mit Bundestagsabgeordneten aus der Region, um auf ihre Wünsche und Forderungen aufmerksam zu machen.

Die Rundreise der Freiwilligendienste durch Sachsen-Anhalt wird demnächst fortgesetzt. „Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Freiwilligen unterstützt werden, dass sie eine höhere Aufwandsentschädigung oder auch Fahrt- und Wohngeldzuschüsse erhalten“, kündigte Katja Fischer an.

Hintergrund zu den DRK-Freiwilligendiensten: Das DRK ist mit mehr als 650 Freiwilligen größter Träger von Freiwilligendiensten in Sachsen-Anhalt und hält zahlreiche Angebote für interessierte Jugendliche bereit, die sich engagieren möchten.

Bildunterschrift (v. l. n. r.): Katja Fischer (Betriebsteilleiterin der DRK-Freiwilligendienste Sachsen-Anhalt), Sybille Spieker (Chefärztin Klinik für Neurologie), Leonie Kurde (FSJlerin), Elisabeth Wolf (ehemalige FSJlerin, jetzt Pflegefachkraft), Steffi Lemke (Bundestagsabgeordnete Bündnis 90/Die Grünen), Michaela Ewald (stellvertretende Pflegedienstleiterin), Lilli Sophie Rensch (ehemalige FSJlerin, jetzt Auszubildende Pflegefachkraft)


Text & Foto: Deutsches Rotes Kreuz | Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.