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Pendler U Bahn pixabay

Magdeburg-News: Studierendenrat fordert Aufwertung des Magdeburger Semester-Tickets



veröffentlicht am Samstag, 20. Mai 2023

Offener Brief zur Forderung einer Upgrade-Option des Magdeburger Semester-Tickets


Sehr geehrte Frau Borris, sehr geehrte Frau Münster-Rendel,

wir wenden uns mit diesem offenen Brief an Sie, um im Namen der Studierendenschaft unseren Unmut über die fehlende Upgrade-Option des Magdeburger Semestertickets auf das bereits seit dem 1. Mai erhältliche Deutschlandticket zum Ausdruck zu bringen.

Als Studierende schätzen wir das günstige Semesterticket sehr, aber viele von uns müssen pendeln, um Praktika an anderen Orten zu absolvieren oder nebenbei zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt und damit auch ihr Studium zu finanzieren. Einige pendeln auch, um familiäre Betreuungsaufgaben wahrzunehmen oder haben den Wunsch, das Semesterticket für Wochenendausflüge oder Besuche bei Freunden und Familie in anderen Städten zu nutzen.

Die Möglichkeit, das Semesterticket aufwerten zu können, würde die Attraktivität des Studiums in der Landeshauptstadt steigern. Insbesondere auch im Umland für Menschen, die sich eine Wohnung in der Stadt nicht leisten können und so überhaupt erst die Möglichkeit bekommen, zu studieren. 

Gerade für Studierende mit unzureichendem BAföG-Bezug oder Einkommen sehen wir in der Einführung einer Upgrade-Option eine faire Möglichkeit, bezahlbare Mobilität zu erlangen, da es ansonsten zu einer für uns unzumutbaren Doppelzahlung für den Nahverkehr in einer ohnehin prekären Situation der Studierenden kommt.

Wir sind empört, dass wir trotz zahlreicher Gespräche u.a. mit Frau Ministerin Dr. Hüskens und Mitarbeitern von marego und MVB kein Gehör finden.

Die MVB weigert sich, trotz Beschluss der Verkehrsminister-Konferenz, auf unsere Forderungen nach einer Upgrade-Option einzugehen. Dies wird damit begründet, dass es sich bei unserem Semesterticket bereits um einen Sondertarif handele, der schon stark subventioniert sei.

Um unseren Unmut über diese Aussage zu verdeutlichen, muss man sich vor Augen führen, dass z.B. Studierende in Halle (Saale) für rund 27 Euro im Monat etwa 80 Millionen Fahrplankilometer pro Jahr im MDV-Gebiet fahren können, wir aber für knapp ein Drittel des Preises mit 9,5 Millionen Fahrplankilometern nur ein Achtel der Strecke bekommen. Das steht in keinem Verhältnis!

Studierende wählen ihre Hochschule unter anderem nach Mobilitätsvorteilen aus. Wenn Magdeburg diese Vorteile nicht bieten kann, werden viele Studierende andere Standorte bevorzugen. Diesen Standortnachteil für Magdeburg gilt es zu verhindern, um die Region Sachsen-Anhalt zu stärken und bezahlbare Mobilität zu fördern, denn davon profitieren Universität und Stadt gleichermaßen. 

Wir möchten darauf hinweisen, dass wir mit über 17.000 Studierenden ein wesentlicher Teil des städtischen Lebens sind und darüber hinaus nicht nur die lokale Wirtschaft beleben, sondern auch das Stadtbild, die Kulturlandschaft und die Attraktivität der Stadt jetzt und in Zukunft mitgestalten werden. Daher ist es für die Zukunft der Stadt von entscheidender Bedeutung, für Studierende attraktiv zu bleiben!

Wir sehen daher die Stadt und die MVB in der Verantwortung und erwarten, dass Sie unsere Anliegen ernst nehmen. Um gemeinsam schnellstmöglich eine faire Upgrade-Lösung für alle zu finden, sind wir gerne zu konstruktiven Gesprächen bereit, denn eines ist klar: Es muss etwas passieren!


Text: Studierendenrat/Student Council der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Foto: pixabay