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Politik-News: Verdient oder nicht - Was denken Sie? Ehrung von Angela Merkel mit dem höchsten Verdienstorden


Veröffentlicht am 17. April 2023

- Altmaier verteidigt Ehrung von Merkel

Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Der ehemalige Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) hat die Ehrung von Altkanzlerin Angela Merkel mit dem höchstmöglichen Verdienstorden der Bundesrepublik gegen Kritik verteidigt. "Ich habe mich über die Verleihung gefreut, weil Angela Merkel in den letzten 30 Jahren in der deutschen Politik mit ganzer Kraft gearbeitet hat", sagte Altmaier den Sendern RTL und ntv. Das werde bei "vielen Millionen" Bürgern sowie weltweit anerkannt.

"Deshalb habe ich diese Entscheidung als sehr nachvollziehbar empfunden." Gefragt danach, ob Merkel auch Fehler gemacht habe, sagte Altmaier: "Wer Politik macht, der macht auch Fehler." Beim Thema des Ausstiegs aus der Kernkraft sei allerdings damals kritisiert worden, dass Merkel "viel zu spät" aus der Kernenergie ausgestiegen sei.

Nach dem Unglück von Fukushima habe es im Bundestag eine Mehrheit von knapp 90 Prozent für den Ausstieg gegeben: "Es gab eine Mehrheit in der Bevölkerung. Ob das richtig oder falsch war, wird die Geschichte entscheiden. Ich persönlich kann jedenfalls sagen, dass der deutsche Atomausstieg keine großen Nachahmer international gefunden hat und trotzdem muss er aus der damaligen Zeit heraus bewertet werden."

- Linnemann: Merkel hat auch "eklatante Fehler" gemacht

Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - CDU-Vize Carsten Linnemann hat die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Zuge der Debatte um die Verleihung des höchstmöglichen Verdienstordens der Bundesrepublik deutlich kritisiert. Es sei offenkundig, dass Merkel "große Verdienste" habe, gerade international, aber "natürlich wurden auch Fehler gemacht, sogar eklatante", sagte Linnemann den Sendern RTL und ntv. Auf die Frage, ob die Verleihung des Ordens gerechtfertigt sei, fügte er hinzu: "Das muss der Bundespräsident entscheiden."

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende führte aus, dass angesprochen werden müsse, dass der Ausstieg aus der Kernkraft "in der Form damals ein Fehler war, ohne zu sagen, wie wir uns einigermaßen autark mit Energie versorgen wollen". Ebenfalls kritisierte Linnemann Merkels Handeln in der Flüchtlingskrise: "Bei der Migration wurden eklatante Fehler gemacht, dass wir die Grenzen nicht geschützt haben. Das gehört genauso offen angesprochen wie das Positive."

Text / Foto: dts