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Magdeburg-News: „Wer bin ich und wer möchte ich sein!?“ Kunst aus Justizvollzugsanstalten / Finissage

veröffentlicht 2. Januar 2023

Mit einer Finissage endet am 10. Januar, 17 Uhr die Präsentation der Ergebnisse eines Kunstwettbewerbs, an dem sich Inhaftierte und Patienten der Justizvollzugs- und Maßregelvollzugsanstalten Sachsen-Anhalts beteiligten. Seit Oktober waren verschiedenste Werke (Zeichnungen, Collagen, Texte) in der Medizinischen Zentralbibliothek zu sehen. Ausschließlich im Rahmen der Finissage werden die Werke aller Preisträger ausgestellt sowie Werke, die aufgrund ihrer Gestaltung nur in dieser Veranstaltung präsentiert werden können.
 
Initiator des Kunstwettbewerbes ist der Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt e. V. Der Wettbewerb ist Teil eines integrativen Konzeptes, das Inhaftierten helfen soll, sich während der Haft mit ihren Handlungen und den Konsequenzen auseinanderzusetzen, eigene Zukunftsperspektiven zu reflektieren und langfristig auf die Vermeidung von Rückfällen hinzuarbeiten.
Eingereicht werden kann jegliche Art von Kunst – vom Bild bis zum Nähwerk, vom Gedicht bis zur Tischlerkunst. Jeder Inhaftierte kann drei Werke einsenden, die dann von einer unabhängigen Jury bewertet werden. Entlang dreier Kategorien (Kreativität, technische und inhaltliche Umsetzung) wird je ein Gewinner ermittelt und in einer Eröffnungsveranstaltung prämiert und ausgezeichnet. Seit 2019 stehen die Wettbewerbe unter einem Motto, das in der Saison 2022/2023 „Wer bin ich und wer möchte ich sein!?“ lautet.
 
Der Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt e.V. hat seit seiner Gründung im Jahr 1990 stetig Transparenz über den Haftalltag und seine Folgen für die Gesellschaft gefordert und gesichert. In diesem Sinne ist der seit 1998 ausgeschriebene jährliche Kunstwettbewerb in den Justizvollzugsanstalten ein wichtiges Instrument, um Transparenz und das Verständnis zwischen den Menschen VOR und HINTER den Gittern herzustellen. Den Inhaftierten selbst bietet der Weg über die Kunst die Möglichkeit, darzustellen, welche guten Gründe es gibt, ihnen die Rückkehr in die Gesellschaft nicht zu verwehren, und aufzuzeigen, wie sie an sich arbeiten, sich verändern und Verantwortung für ihre Tat übernehmen.
Nach der Eröffnungsveranstaltung, die meist im August oder September stattfindet und erstmals die eingereichten Bilder des jeweiligen Jahres zeigt, werden die Bilder für ein Jahr an Institutionen, Behörden, Vereine etc. verliehen, deren inhaltliche Schwerpunkte sich in denen des Landesverbandes wiederfinden. Ziel des Verbandes und seiner Ortsvereine ist es, die Bilder im ganzen Land Sachsen-Anhalt zu zeigen, landesweit mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen und zu vermitteln, dass sich hinter den Menschen mehr verbirgt, als Straftäter. 
 
Die Medizinische Zentralbibliothek, eine Abteilung der Universitätsbibliothek der Otto-von-Guericke-Universität, bietet Dienstleistungen und Informationsmedien zur Unterstützung der Angehörigen der Universitätsmedizin Magdeburg in Lehre, Forschung und Krankenversorgung. Sie steht der medizinisch interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Darüber hinaus ergänzt die Bibliothek mit öffentlichen Ausstellungen und Veranstaltungen das kulturelle Angebot der Stadt und der Region.

Text: Manuela Röhner
Foto: Logo Kunstwettbewerb des LKR