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Tanken Benzin Zapfpistole pixabay

Magdeburg-News: Taxi- und Mietwagengewerbe fordert „Sprit-Zuschlag“ von Krankenkassen

Mittwoch, 16. März 2022

Magdeburg. Das Taxi- und Mietwagengewerbe in Sachsen-Anhalt will schnellstmöglich mit den Krankenkassen des Landes über einen Ausgleich für die hohen Kraftstoffpreise verhandeln. „Die meisten Krankenkassenvergütungen im Lande sind auf einen Dieselpreis von etwa 1,20 Euro kalkuliert. Aktuell liegen wir mehr als einen Euro darüber. Deshalb haben wir die Kassen zu Verhandlungen eingeladen“, sagte Martin Kammer, von der Fachvereinigung Personenverkehr Sachsen-Anhalt im LTV e.V.. und fügte hinzu: „Für Unternehmer wird es immer schwieriger die Kosten zu kompensieren und sie überlegen bereits, ob sie die Beförderungsaufträge einstellen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken.“

Deshalb wolle der Verband gemeinsam mit den Kassen an einer temporären Lösung arbeiten, die für beide Seiten annehmbar sei. Mit einer Tabelle, die die Mehrkosten je Kilometer abbildet, soll die Grundlage für die Gespräche gelegt werden. Bei einem Dieselpreis von 2,30 Euro sollte der Zuschlag für die Taxi- und Mietwagenunternehmen in Sachsen-Anhalt auf einer Strecke zwischen 1 und 20 km 1,65 Euro betragen und beispielsweise bei einer Strecke zwischen 101 km und 150 Kilometer 20,71 Euro. Verteuert sich der Kraftstoff weiter, müssten auch die Zuschläge angepasst werden. Bei einem Literpreis von 2,90 Euro würden die Zuschläge dann auf 2,55 EUR und 32,00 EUR ansteigen.

Zudem hat der Verband die Kassen in Sachsen-Anhalt erneut zu kollektiv Verhandlungen eingeladen. Schließlich müssen sich der aktuelle aber auch der wahrscheinlich ab Oktober 2022 geltende Mindestlohn, sowie die Fahrzeug- und Gemeinkostensteigerungen in den Vergütungen für Krankenbeförderungen aller Art widerspiegeln. Zum Jahresende werden die Gesamtkosten der Unternehmer (ohne Berücksichtigung der Ukraine-Krise) mehr als 45 Prozent über den Vergütungen der Kassen in Sachsen-Anhalt liegen.

Kammer: „Die Summen mögen jetzt nicht so riesengroß erscheinen, für die Unternehmer sind sie überlebenswichtig. Denn neben den Preisen an der Tankstelle klettern auch die Kosten für Versicherungen und Reparaturen – bis hin zum höheren Mindestlohn. Und die Reserven sind nach Corona restlos ausgebraucht.“

Text: Fachvereinigung Personenverkehr Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay