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Pflege Rollstuhl Familie pixabay

Private Pflege während der Pandemie – Betreuung im häuslichen Umfeld immer wichtiger

Samstag, 20. Februar 2022

In den vergangenen zwei Jahren gab es aufgrund des Corona-Virus viele Veränderungen – auch in der Pflege. So kommt beispielsweise im März die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf die Fachkräfte zu. Das wird voraussichtlich dazu führen, dass der bereits bestehende Pflegemangel noch weiter zunimmt. In der untenstehenden und angehangenen Presseinformation erklärt Arun Ananth, Gründer und Geschäftsführer des Deutschen Pflegehilfswerks, wie die sogenannte 24-Stunden-Pflege die Situation entlasten kann.

Willich. Mit hohem Alter gehen oftmals verschiedene Vorerkrankungen und auch ein geschwächtes Immunsystem einher. Diese Faktoren sorgen dafür, dass Senioren und Pflegebedürftige anfälliger für Infektionen wie Corona sind. Daher gab es in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Änderungen im Infektionsschutzgesetz, um besonders im Bereich der Pflege für möglichst viel Sicherheit zu sorgen. „Seit Monaten beobachte ich, wie die aktuelle Situation vor allem  pflegende Angehörige belastet. Sie müssen immer wieder auf neue Vorschriften reagieren, ohne die notwendigen Ressourcen zu besitzen. Ihnen fehlt es oftmals nicht nur an ausreichend Zeit, sondern auch Geld, um die zusätzlichen Hygienemaßnahmen zu erfüllen. Daher wurde die Option der Pflege im häuslichen Umfeld in den letzten Jahren für viele Betroffene immer interessanter“, weiß Arun Ananth, Gründer und Geschäftsführer des Deutschen Pflegehilfswerks. Ist eine Rückkehr zur Normalität überhaupt möglich oder hat Corona die Pflege grundlegend beeinflusst?

Neue Standards, Vorschriften und Probleme

Schon immer hat eine gründliche Hygiene in der Pflege eine wichtige Rolle gespielt. Seit der Pandemie hat sich diese jedoch noch weiter verstärkt: Neben Desinfektionsmittel und Handschuhen trägt das Fachpersonal mittlerweile auch zu jeder Zeit einen Mund-Nasen-Schutz. Zudem soll ab März eine einrichtungsbezogene Impfpflicht gelten. Krankenschwestern, Pflegekräfte, Ärzte sowie Physiotherapeuten und Hausmeister in Altenheimen müssen sich ab dann impfen lassen. Auch wenn ein Großteil bereits die notwendigen Spritzen bekommen hat, trifft das nicht auf alle zu. Aus einer Onlinebefragung des Robert Koch-Instituts vom November 2021 geht hervor, dass rund vier Prozent des Krankenhauspersonals bisher keine Schutzimpfung gegen Corona erhalten hat. Diese Menschen verlieren voraussichtlich ihre Arbeit. „Zwar handelt es sich bei der Impfpflicht für Pflegekräfte definitiv um eine wichtige und sinnvolle Maßnahme, allerdings wird sie den Personalmangel in diesem Sektor noch mal erhöhen“, prognostiziert Arun Ananth. Schon vor Beginn der Pandemie gab es nicht ausreichend Angestellte und in den vergangenen zwei Jahren wurde diese Knappheit immer deutlicher – besonders auf Intensivstationen und in Altenheimen. Vor allem in solche Einrichtungen wird der Mangel durch die Impfpflicht noch weiter zunehmen.

Am sichersten im eigenen Heim?

Platzmangel in Pflegeeinrichtungen, aber auch die Furcht vor einer Ansteckung mit Corona sorgen dafür, dass immer mehr Senioren auf eine Betreuung in den eigenen vier Wänden zurückgreifen. „Eine Unterbringung im Heim wird nicht nur immer teurer, sondern durch viele Sicherheitsvorkehrungen auch ungewollt unpersönlicher. Besonders in Zeiten von Quarantäne und Social Distancing ist das nicht wünschenswert. Die sogenannte 24-Stunden-Pflege stellt daher eine immer attraktivere Alternative dar“, erklärt Arun Ananth. Bei dieser Art der Pflege zieht eine meist osteuropäische Kraft bei den Pflegebedürftigen zu Hause ein und unterstützt sie bei alltäglichen Aufgaben wie Kochen, Putzen oder Körperhygiene. Der Vorteil: Da sich der Betreuer nur um eine Person kümmert, wird das Risiko einer Ansteckung deutlich gesenkt. Außerdem kann der Betroffene weiterhin in seinem gewohnten Umfeld bleiben. „In diesem Bereich der Pflege gilt die Impfpflicht zwar nicht, aber Interessierte sollten auf jeden Fall darauf achten, dass die Agentur nur bereits geimpftes Personal vermittelt“, schließt Arun Ananth ab.

Text: Borgmeier Public Relations
Foto: pixabay