Kampf gegen vierte Welle
Berlin (ots). Das Brechen
der vierten Corona-Welle ist das Gebot der Stunde. Geht es nach dem
Apothekenpersonal, kommen dafür drastische Maßnahmen in Betracht, und zwar auch
in der Apotheke. So spricht sich die Mehrheit der Teams in einer aktuellen
aposcope-Befragung für eine Impf- oder zumindest Auskunftspflicht aus. Zugang
zur Offizin soll es außerdem nur nach 3G-Regel geben.
Geimpft oder genesen - das
ist in zahlreichen Restaurants, Bars und Co. bereits die Grundvoraussetzung für
den Einlass. Und auch unter den Apothekenteams gilt die 2G-Regel als wirksamste
Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie. Für die Apotheke selbst ist 2G derzeit
kein Thema. Doch die Mehrheit der Apotheker:innen und PTA (57 Prozent) pocht
zumindest auf 3G, um die Mitarbeiter:innen zu schützen. Denn schon jetzt haben
die Krankmeldungen der Kolleg:innen zugenommen, bestätigen 43 Prozent der
Befragten - im Vormonat waren es noch 32 Prozent. Die Zahl der
Corona-Verdachtsfälle im Team hat sich im Vergleich zum Vormonat auf 12 Prozent
verdoppelt, die Zahl der bestätigten Infektionen von 6 auf 13 Prozent ebenfalls
deutlich erhöht. Jede/r zweite Befragte hat folglich Angst, sich selbst mit dem
Virus zu infizieren.
Aus der Krise führt indes nur
die Impfung, sind die Apothekenteams überzeugt. Um das Impftempo wieder
voranzutreiben, kommt für mehr als sieben von zehn Befragten (71 Prozent) auch
eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal infrage -
Apothekenmitarbeiter:innen sollten dabei eingeschlossen werden (70 Prozent).
Alternativ sprechen sich die Teilnehmer:innen mehrheitlich (67 Prozent) für
eine Auskunftspflicht zum Impfstatus für das Apothekenpersonal aus. Daneben
befürworten 77 Prozent Booster-Impfungen für alle Erwachsenen, fast genauso
viele wollen sich selbst definitiv eine Auffrischungsimpfung geben lassen.
Das Problem: Viele Geimpfte
wiegen sich bereits in Sicherheit und halten sich daher häufig nicht mehr an
die Schutzmaßnahmen, kritisieren 79 Prozent. Dazu zählt auch regelmäßiges
Testen. Folglich sind die befragten Apotheker:innen und PTA mehrheitlich (62
Prozent) für ein Comeback der kostenlosen Bürgertests, ohne deren Abschaffung
es ihnen zufolge jetzt nicht so hohe Fallzahlen gegeben hätte (51 Prozent).
Geht es um die Frage nach der
Impfung von Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren, sind die Teams gespalten.
Während mehr als jede/r Dritte (36 Prozent) erst eine Empfehlung der Ständigen
Impfkommission abwarten würde, würde ein Viertel der Befragten (26 Prozent)
eine Kinderimpfung bei einer ärztlichen Empfehlung in Betracht ziehen. Jeweils
16 Prozent würden ihr Kind sofort oder grundsätzlich nicht impfen lassen.
Hinweis zur Methodik
An der aposcope-Umfrage
nahmen am 8. und 9. November insgesamt 300 verifizierte Apotheker:innen und PTA
teil.
Text /Foto: aposcope - news aktuell / pixabay