Donnerstag, den 4. März 2021
In den vergangenen Tagen zeigen Magdeburger vermehrt eine Betrugshandlung im Zusammenhang mit dem telefonischen Auftreten vermeintlicher Mitarbeiter von Microsoft an.
Die Geschädigten erhielten einen Anruf von einer unbekannten Person (Telefonnummern mit inländischer Vorwahl von Großstädten bzw. Ländervorwahl USA/Australien/Großbritannien), welche sich als Mitarbeiter von Microsoft vorstellte. Der Anrufer sprach größtenteils Englisch. Der vermeintliche Computerexperte behauptete, dass man Viren oder sogar Trojaner auf dem Computer des Geschädigten gefunden habe, die Microsoft-Lizenz abgelaufen oder aber der Computer gehackt worden sei. Zur genaueren Prüfung und Problembehandlung wäre ein Zugriff auf den Rechner des Geschädigten per gängigem Fernzugriffs-Tools notwendig, so der Anrufer.
Durch geschickte Gesprächsführung der vermeintlichen Mitarbeiter wurde erreicht, dass die Geschädigten den Anweisungen Folge leisteten und die Installation des Fernzugriffs-Tools vornahmen. Infolge des gestatteten Fernzugriffs wurde auf den Rechnern sodann ein Menü eingeblendet, welches angebliche Viren aufzeigte. Der Geschädigte wiegte sich in Sicherheit, dass ihm durch den Anrufer bei der Problembehandlung geholfen wurde. Im weiteren Verlauf entlocken die Täter den Geschädigten persönliche Daten, wie Bank-, Telefon-, Personendaten oder auch die Kopien von Ausweisdokumenten, um eine vermeintliche Sicherheitsüberprüfung vornehmen zu können.
Ziel der Täter ist es, auf das Online-Banking zuzugreifen oder Daten auszuspähen, um später Warenbestellungen auf Kosten der Geschädigten durchführen zu können. In einigen Fällen kam es bereits zu Zugriffen auf die Konten der Geschädigten. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen muss die genaue Schadenshöhe noch erstellt werden.
Tipps der Polizei:
Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!
Auflegen sollten Sie, wenn:
- Sie nicht sicher sind, wer anruft.
- Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben.
- Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland.
- Sie der Anrufer unter Druck setzt.
- Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll.
Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige.
