Baierbrunn
(ots). Sprechstörungen wie Lispeln, Poltern oder Stottern können die
Betroffenen belasten.
Dabei
ist auch noch im Erwachsenenalter eine Therapie möglich, schreibt das
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" in seiner aktuellen Ausgabe.
Mit
Tonaufnahmen das eigene Sprechen beurteilen
Leidensdruck
kann entstehen, wenn sich zum Beispiel Familienangehörige oder Kollegen über
den Sprachfehler lustig machen. "Betroffene berichten häufig von ihren
großen Anstrengungen, um Alltagssituationen wie Telefonate oder berufliche
Vorträge zu umgehen", sagt Sonja Utikal vom Deutschen Bundesverband für
Logopädie. Die erste Anlaufstelle für Betroffene ist meist der Hausarzt. Er
überweist für die weitere Diagnostik zu einem Facharzt. Anschließend übernehmen
spezialisierte Logopäden die Therapie. Die Kosten dafür erstattet in der Regel
die gesetzliche Krankenkasse.
Ziel
ist es, die gewohnten sogenannten sprechmotorischen Bewegungsmuster zu
verändern - wenn, wie beispielsweise beim Lispeln, die Zunge zu nah an den
Vorderzähnen liegt, oder beim Poltern der Betroffene sein Sprechen nur für
kurze Zeit kontrollieren kann. Wichtige Bestandteile einer Therapie sind
Artikulations-, Atem- und Wahrnehmungsübungen. Auch Tonaufnahmen helfen, das
eigene Sprechen besser zu beurteilen. Ebenso das Spiegelbild: Es unterstützt
die Patienten, neue Sprechmuster besser zu erlernen und zu kontrollieren.
Stotterer
haben beim Singen keine Probleme
Auch
gegen das Stottern gibt es unterschiedliche Therapieansätze. Am wirksamsten ist
es, mithilfe einer neuen Sprechtechnik die Aussprache zu verlangsamen und die
Sprechmelodie zu verändern - "Fluency Shaping" nennt sich diese
Methode, die anfangs eher wie Singsang klingt. Viele Stotterer können übrigens
problemlos singen.
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Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen