Berlin, Juli 2020.
Sportverletzungen wie zum Beispiel Verstauchungen sollten möglichst schnell
nach der PECH-Regel versorgt werden. P steht für Pause, E für Eis oder Kühlen.
C kommt vom englischen Ausdruck Compression für Kompression und H vom
Hochlagern.
„Eine schnelle Erstversorgung kann den Heilungsprozess beschleunigen“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. „Verletzungen lassen sich nicht planen. Beim Wanderurlaub oder anderen sportlichen Aktivitäten sollte man deshalb die entsprechenden Hilfsmittel auch unterwegs immer dabei haben.“
Bei einer
Verletzung sollte der Sport sofort unterbrochen werden. Ist die Haut verletzt,
wird sie zunächst mit einem Desinfektionsmittel und sterilen Kompressen
versorgt. Die verletzte Stelle sollte sofort gekühlt werden, zum Beispiel mit
einem kalten Umschlag oder einem Kältepack aus der Apotheke. „Kühlkompressen
bitte nicht auf die nackte Haut legen.
Denn nach dem
Entfernen der Kühlung würde die Blutung sehr stark ansteigen und der Schmerz
stärker werden. Besser ist es, zwischen der Kühlkompresse und der Haut ein
dünnes Tuch zu legen“, rät der Apotheker. Gekühlt werden sollte über einen
Zeitraum von zwei bis drei Stunden. In dieser Zeit sollte die Kühlung
regelmäßig unterbrochen werden, damit die Muskeln wieder durchblutet werden
können. Damit der verletzte Bereich nicht zu stark anschwillt, kann ein
Kompressionsverband angelegt werden.
Da die Schwellung in den ersten Stunden zunimmt, sollte die Spannung des Kompressionsverbands regelmäßig kontrolliert und angepasst werden. Das Hochlagern über die Herzebene erleichtert den Abfluss von Blut. Benkert: "Verbessert sich eine Sportverletzung nicht innerhalb von drei Tagen, oder ist die Funktion des Gelenks eingeschränkt, sollten sich Patienten unbedingt an einen Arzt wenden."
Bei
Sportverletzungen können auch schmerzstillende Wirkstoffe wie zum Beispiel
Ibuprofen als Gel oder Salbe lokal aufgetragen werden. Dabei ist auf eine
ausreichende Dosierung zu achten: Ein drei bis fünf Zentimeter langer
Salbenstrang wird zwei- bis dreimal täglich auf unverletzte Haut aufgetragen
und einmassiert. Alternativ können Schmerzmittel als Tabletten eingenommen
werden. Neben den synthetischen Wirkstoffen helfen bei Sportverletzungen auch
pflanzliche Präparate, zum Beispiel aus Beinwell oder Arnika.
Tect / Foto: ABDA
- Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.