Welchen
Einfluss hat Bewegung auf die Lebensqualität von Patientinnen mit Brustkrebs?
Das untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin und bieten Frauen,
die derzeit eine Chemo- und/oder Strahlentherapie erhalten, ein zwölfwöchiges
ausdauerbasiertes Walking-Programm an.
Die
Behandlung von Brustkrebs mit einer Chemo- oder Strahlentherapie führt bei der
Mehrzahl der betroffenen Frauen zu einer großen Einschränkung der
Lebensqualität. Diese äußert sich häufig in Form des sogenannten
tumorspezifischen Fatigue-Syndroms. Die Betroffenen fühlen sich in ihrer
Leistungsfähigkeit durch Erschöpfung, Schwäche sowie Konzentrations- und
Gedächtnisstörungen eingeschränkt. Zudem leiden sie häufig unter
Depressivitäts-, Ängstlichkeits- und Stresssymptomen. Doch wie lassen sich
diese Symptome durch sportliche Aktivität verringern?
„Nach
den positiven Erfahrungen der Pilotstudie haben wir unser Bewegungsprogramm
weiterentwickelt, das den Patientinnen helfen soll, die Lebensqualität während
einer onkologischen Therapie zu erhalten und zu verbessern“, sagt Studienleiter
Yves Steininger. Das Walking-Programm wird drei Mal pro Woche für jeweils 60
Minuten durchgeführt – einmal wöchentlich unter Anleitung in der Gruppe im
Volkspark Friedrichshain und an zwei weiteren Tagen selbstständig.
Die
Studie der Charité wird in Zusammenarbeit mit dem Sana Klinikum Lichtenberg,
der Park-Klinik Weißensee sowie dem Vivantes Klinikum Am Urban durchgeführt.
Für die Studie gibt es drei Untersuchungsgruppen: eine Walking-Gruppe, eine
Walking-Gruppe mit zusätzlichen Audio-Anleitungen zu Achtsamkeit und
Selbstmitgefühl sowie eine Kontrollgruppe. Die Zuteilung erfolgt per
Zufallsprinzip, ein Einstieg ist jederzeit fortlaufend alle vier bis sechs
Wochen möglich. Frauen, die zunächst der Kontrollgruppe zugeteilt wurden,
bekommen nach den 16 Wochen die Möglichkeit, an einer der beiden aktiven
Interventionsgruppen teilzunehmen. Die Studienteilnehmerinnen werden über die
gesamte Studiendauer persönlich begleitet. Die Teilnahme ist kostenfrei,
Interessierte können sich per E-Mail walking-studie(at)charite.de an die
Studienkoordination wenden.
Text
/Abbildung: Charité – Universitätsmedizin Berlin