Köln,
Februar 2020. Fast allen Jugendlichen bundesweit steht ein Smartphone, ein
Laptop und ein Internetzugang zur Verfügung. Täglich verbringen sie rund drei
Stunden online in sozialen Netzwerken oder mit digitalen Spielen.
Studienergebnisse der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
belegen, dass 22,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen bundesweit einen
problematischen Medienkonsum haben. Weitere 5,8 Prozent sind von einer
computerspiel- und internetbezogenen Störung betroffen. Hierbei ist in den
vergangenen Jahren ein eindeutiger Anstieg zu verzeichnen.
Dr.
Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA,erläutert: „Mit der intensiven Nutzung
digitaler Medien gehen bei Jugendlichen vielfach Bewegungsmangel und
Konzentrationsprobleme einher. Deswegen ist es wichtig, Jugendliche über die
positiven Aspekte digitaler Mediennutzung zu informieren, aber auch über die
möglichen negativen Folgen. Zur Förderung der Medienkompetenz bieten wir das
‚Net-Piloten‘-Programm für Schulen an. Schülerinnen und Schüler werden von
gleichaltrigen, speziell ausgebildeten „Net-Piloten“ angeleitet, das eigene
Nutzungsverhalten kritisch zu hinterfragen und die Herausforderungen im Umgang
mit digitalen Medien zu meistern.“
Das
„Net-Piloten“-Programm ist seit 2014 fester Bestandteil der BZgA-Jugendkampagne
„Ins Netz gehen“ zur Prävention von exzessiver Mediennutzung. Das schulische
Projekt hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse für eine
kritische Reflexion ihres eigenen Mediennutzungsverhaltens zu sensibilisieren.
Die geschulten „Net-Piloten“ sind Vorbilder und geben in Workshops erlangtes
Wissen an Mitschülerinnen und Mitschüler jüngerer Jahrgänge weiter.
Die
BZgA bietet auch im Jahr 2020 kostenfreie Schulungen für kommunale Fachkräfte
der Suchtprävention und Lehrkräfte an, um das „Net-Piloten“-Programm in ihren
Schulen umzusetzen. Die Schulung als Multiplikatorin und Multiplikator dauert
zwei Tage und wird kostenfrei von der BZgA in Zusammenarbeit mit „update“, der
Fachstelle für Suchtprävention Bonn, angeboten.
Bislang
konnten bundesweit mehr als 600 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren geschult
werden. Diese haben über 4000 Schülerinnen und Schüler zu „Net-Piloten“
ausgebildet. In den schulischen Workshops wurden von „Net-Piloten“ mehr als
32.000 Mitschülerinnen und Mitschüler erreicht. Und knapp 20.000 Eltern,
Lehrerinnen und Lehrer haben über Informationsveranstaltungen eine Einführung
zum Thema exzessive Mediennutzung und praktische Tipps erhalten.
Weiterführende
Informationen und Schulungstermine für das Jahr 2020 unter:
www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de
Angebote
der BZgA zur Prävention der exzessiven Mediennutzung:
Informationsportal
für Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte:
www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de
Beratung
per E-Mail für Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte unter:
www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de/multiplikatorenberatun
Informationsportal
für Jugendliche:
www.ins-netz-gehen.de
Online-Selbsttest
„Check dich selbst“ für Jugendliche:
www.ins-netz-gehen.de/check-dich-selbst/bin-ich-suechtig
Online-Verhaltensänderungsprogramm
„Das andere Leben“ für Jugendliche:
www.ins-netz-gehen.de/das_andere_leben/home
Broschüre
für Eltern „Online sein mit Maß und Spaß“ unter:
www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de/articles/1958
Faltblätter
für Jugendliche:
„Computerspiele
find ich toll! Wo ist das Problem?“ unter:
www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de/articles/2105
„Im
Netz bin ich am liebsten! Wo ist das Problem?“ unter:
www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de/articles/2259
Bestellung
der kostenlosen BZgA-Materialien unter:
Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung
50819
Köln, Fax: 0221/8992257, E-Mail: order@bzga.de
Online-Bestellsystem:
www.bzga.de/infomaterialien
BZgA-Telefonberatung
zur Suchtvorbeugung:
Rufnummer
0221 - 89 20 31. Montag bis Donnerstag: von 10 bis 22 Uhr und Freitag bis
Sonntag: 10 bis 18 Uhr (Preis entsprechend der Preisliste des Telefonanbieters
für Gespräche in das Kölner Ortsnetz)
Studiendaten
der BZgA zum Thema:
„Die
Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015 – Teilband
Computerspiele und Internet“ zum Download unter: www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention
Text:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)