Foto: Ob Nähkurs, Sprachunterricht oder
Chorsingen - ein schönes Hobby kann das Leben bereichern.
Bei geselligen Freizeitaktivitäten tritt
die Krankheit in den Hintergrund
(djd). "Das Steckenpferd ist das
einzige Pferd, das über jeden Abgrund trägt", schrieb einst der Dichter
Christian Friedrich Hebbel. Und auch, wenn man heute meist nicht mehr
Steckenpferd, sondern neudeutsch Hobby sagt, hat sich daran nichts geändert.
Denn gerade in schwierigen Zeiten kann ein Hobby das Leben bereichern, für
schöne Momente und Begegnungen mit anderen Menschen sorgen, Ablenkung und
Freude schenken. Das gilt auch und besonders für Menschen mit chronischen
Krankheiten wie Multipler Sklerose (MS). Statt sich vom sozialen Leben
zurückzuziehen, zu grübeln und zu hadern, können sie beim Singen im Chor,
Sporteln im Verein, im Näh- oder Malkurs körperlich und geistig aktiv bleiben
und so oft ihre Lebensqualität deutlich verbessern.
Das Angebot ist riesig
Die Möglichkeiten, ein neues Hobby zu finden,
sind dabei fast unbegrenzt. So bieten beispielsweise die Volkshochschulen ein
umfangreiches Kursprogramm: von Yoga bis zum Italienischkurs, von Kochen bis
Tango tanzen, vom Philosophie-Workshop bis zur Mal- oder Schneiderwerkstatt.
Auch Sportvereine sind eine gute Anlaufstelle. Mit organisiertem Sport in der
Gruppe schlägt man zudem zwei Fliegen mit einer Klappe: Gemeinsam schwitzen
macht mehr Spaß, und durch den festen Termin und die Verpflichtung den
Mitstreitern gegenüber rafft man sich viel besser zum Training auf als etwa
beim Joggen alleine.
Ist das Hobby erst einmal etabliert, kann es
einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass Menschen mit MS ihr Leben aktiv in
die eigene Hand nehmen. Viele Infos dazu gibt es auch auf dem Internetportal
www.ms-persoenlich.de und in der gleichnamigen Zeitschrift sowie auf
einblick.ms-persoenlich.de. Dort finden MS-Betroffene nicht nur Informationen
zur Freizeitgestaltung, sondern auch zu Themen wie Berufsleben, Familienplanung
und MS-Therapie.
Manchmal braucht es einen Stups
Oft kostet es allerdings etwas Überwindung,
einen Kurs zu buchen oder als "Neuer" in eine fremde Gruppe zu gehen
- gerade, wenn man sich nicht topfit fühlt. Beim Überwinden dieser Hemmschwelle
können Angehörige und Freunde wertvolle Hilfe leisten, indem sie Vorschläge
machen oder den MS-Patienten einfach mal mitnehmen. Denn ob es der Kirchenchor
ist, die Laienspielgruppe oder das Gartenprojekt im Gemeindezentrum - es ist
immer einfacher, wenn man nicht alleine ist. Und auch ein Theater-Abo oder ein
Wellnesswochenende bringen mit netter Begleitung noch mehr Freude.
Text / Foto: djd/Sanofi/Getty