Selen –
wirkt nicht bei jedem
Selen ist ein wichtiges Spurenelement, dass die
Immunabwehr steigert und gegen Entzündungen wirkt – wie jüngste Studien zeigen,
profitiert aber nicht jeder von einer Selen Substitution. Informationen rund um
den menschlichen Körper und die Gesundheit – erklärt von Prof. Dr. Curt Diehm.
Selen kommt auf natürliche Weise in vielen
Lebensmitteln vor. Erstmals entdeckt wurde es bereits Anfang des 19.
Jahrhunderts von dem schwedischen Mediziner und Chemiker Jöns Jakob Berzelius.
Bis in die 1950er Jahre galt es noch als toxische Substanz. Erst danach
erkannte man zusehends, wie wichtig Selen für Menschen und Tiere ist. Denn es
wird zum Aufbau gleich einer ganzen Reihe wichtiger Eiweißbestandteile in unserem
Körper gebraucht.
Selen in
unserer Nahrung
Zu den reichhaltigsten Nahrungsquellen für Selen
zählen Meeresfrüchte und Innereien. Es kommt zudem in Muskelfleisch, Getreide,
Nüssen, Vollkorn- und Milchprodukten vor. Auch im Trinkwasser kann es vielerorts
nachgewiesen werden, allerdings zumeist nur in sehr geringer und damit
unbedeutender Konzentration. Die Höhe des Selengehalts in pflanzlichen
Nahrungsmitteln hängt dabei immer auch direkt vom Selengehalt des Bodens ab.
Darum weisen gleiche pflanzliche Produkte aus verschiedenen Regionen oftmals
einen vollkommen unterschiedlichen Selengehalt auf.
Selen hält uns
jung und gesund
Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die die
positiven Wirkungen von Selen wissenschaftlich belegen. Sie weisen nach, dass
Selen die Immunabwehr stärkt, gegen Viren wirkt und Entzündungen bekämpft. Auch
für einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus ist Selen mit verantwortlich. Selbst
Anti-Aging Eigenschaften konnten inzwischen nachgewiesen werden. So kam eine
schwedische Untersuchung bereits vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass
ältere Teilnehmer mit hohen Selenwerten über die besten kognitiven Fähigkeiten
verfügten.
Auch für die Funktion unserer Schilddrüse ist Selen extrem wichtig, wie bei der
relativ häufig auftretenden Hashimoto-Krankheit, einer durch Autoimmunprozesse
hervorgerufenen Schilddrüsenentzündung. Die Schilddrüse verfügt über den
höchsten Selengehalt pro Gramm an Gewebe in unserem Körper. Bei Patienten mit
Schilddrüsen-Erkrankungen konnte durch die zusätzliche Gabe von Selen eine
deutliche Besserung nachgewiesen werden.
Text: Prof. Dr. Curt Diehm, Max Grundig
Klinik
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