Seit 2012 steht der November auch im Zeichen der „Movember“-Bewegung,
die unter anderem Bewusstsein für Prostatakrebs schaffen will. Denn die
Erkrankung ist bei Männern der häufigste bösartige Tumor – und die
dritthäufigste krebsbedingte Todesursache.
Doch, was hat die Prostata (oder
"Vorsteherdrüse") überhaupt für eine Aufgabe? Ist das Organ
lebenswichtig? Und, was können die Herren der Schöpfung tun, um gegen
Prostatakrebs vorzusorgen? Wir nehmen den Movember zum Anlass und beantworten
hier die wichtigsten Fragen zur Prostata.
Was bedeutet eigentlich "Movember"?
Der „Movember“ ist eine jährlich im November
stattfindende, internationale Wohltätigkeitskampagne. Ziel ist es, das
Bewusstsein für Prostatakrebs und Hodenkrebs sowie psychische Gesundheit und
Suizidprävention bei Männern zu schaffen. Zudem werden – etwa im Rahmen von
Veranstaltungen – Spenden gesammelt, die in die Forschung und in entsprechende
Projekte fließen. Das Symbol der Bewegung ist der Schnurrbart, den sich
Unterstützer während dieser Zeit wachsen lassen.
Der Name „Movember“ ist ein Kofferwort aus „November“ und
dem französischen „Moustache“ (Schnurrbart). In Deutschland existiert die
Movember-Bewegung seit 2012. Sie wird unter anderem von zahlreichen Spielern
der Deutschen Eishockeyliga (DEL) sowie weiteren Prominenten und sonstigen
Personen des öffentlichen Lebens unterstützt
Was ist die Prostata?
Die Prostata – auch Vorsteherdrüse genannt – ist ein
Organ, das ausschließlich beim Mann und bei anderen männlichen Säugetieren
vorkommt. Es befindet sich am tiefsten Punkt des Beckens und wird von Harnblase,
Harnschließmuskel, Enddarm und Erektionsnerven umgeben. Die Prostata besteht
aus drei Teilbereichen: der Übergangszone, der Innendrüse und der Außendrüse.
Die Prostata zählt gemeinsam mit den Samenbläschen und den Hoden zu den inneren
Geschlechtsorganen des Mannes. Sie ist kein lebenswichtiges Organ.
Welche Aufgabe hat die Prostata?
Die Prostata bildet einen Teil der Samenflüssigkeit. Die
Samenzellen selbst werden im Hoden produziert. Sie gelangen über die
Samenleiter in die Samenblasen, wo sie gespeichert werden. Die Prostata besteht
aus 30 bis 50 Drüsenzellen (auch „Drüsenschläuche“ genannt). Jede Zelle
produziert Sekret, welches in den Drüsenschlauch abgegeben wird. Diese
Flüssigkeit enthält unter anderem Zucker und das Eiweiß PSA. Dank der Prostata
werden die Spermien ernährt und die Samenfäden bleiben beweglich. Beim
Samenerguss mischt sich das Sekret der Prostata mit den Spermien aus den
Samenblasen und wird über die Harnröhre ausgestoßen.
Haben Frauen ein ähnliches Organ?
Tatsächlich gibt es eine weibliche Variante der Prostata.
Denn, ebenso wie im männlichen gibt es auch im weiblichen Körper sogenannte
„akzessorische Geschlechtsdrüsen“. Bei der Frau werden sie als
„Pararethral-Drüse“ oder „Skene-Drüse“ bezeichnet. Diese finden sich im untersten
Teil der Harnröhre und sondern ebenfalls ein Sekret ab. Bei der Fortpflanzung
spielen sie allerdings keine Rolle.
Welche Beschwerden können in der Prostata auftreten?
Es gibt unterschiedliche Beschwerden, die in Zusammenhang
mit der Prostata auftreten können. So kann es beispielsweise zu einer
Entzündung des Organs kommen. Zudem wächst die Prostata mit zunehmendem Alter.
„Prostataadenom“ bezeichnet dabei eine gutartige – also nicht lebensgefährliche
– Vergrößerung der Prostata. Durch diese Vergrößerung wird allerdings die
Harnröhre eingeengt. Probleme beim Wasserlassen und häufiger Harndrang sind
mögliche Folgen. Männer können zudem an Prostatakrebs erkranken.
Was ist Prostatakrebs?
Als Prostatakrebs oder Prostatakarzinom wird eine
bösartige – also lebensbedrohliche – Tumorerkrankung des Drüsengewebes der
Prostata bezeichnet. Laut der Deutschen Krebshilfe können einige Faktoren dazu
beitragen, dass das Risiko für die Erkrankung erhöht wird. Demnach kann
Prostatakrebs erblich sein. Aber auch das steigende Alter sowie falsche
Ernährung können eine Erkrankung begünstigen. Besonders problematisch:
Prostatakrebs verursacht zunächst keinerlei Symptome.
Wie oft kommt es zur Diagnose Prostatakrebs?
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei
Männern. Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts erkranken in Deutschland
jährlich 70.000 Männer an Prostatakrebs. Zudem ist Prostatakrebs die
dritthäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen. Je früher die Erkrankung
erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Text / Abbildung: IKK Classic