Deutsche Krebshilfe und Frauenselbsthilfe nach
Krebs unterstützen Betroffene
Bonn – Jede achte Frau in Deutschland erkrankt laut
Statistischem Bundesamt in ihrem Leben an Brustkrebs. Im Brustkrebsmonat
Oktober wird ein besonderer Fokus auf diese Krankheit gerichtet, um über
Möglichkeiten der Früherkennung und der Behandlung zu informieren. Die Deutsche
Krebshilfe und die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH) nehmen in diesem Jahr
eine spezielle Betroffenengruppe in den Blick: Frauen, die an einer nicht mehr
heilbaren Brustkrebserkrankung leiden.
Fast 90 Prozent aller an Brustkrebs erkrankten
Frauen können heute geheilt werden. Doch wenn der Krebs andere Organe befällt
und sich sogenannte Metastasen bilden, ist eine Heilung nur noch in den
seltensten Fällen möglich. Dank des medizinischen Fortschritts können die
Betroffenen heute jedoch oft noch viele Jahre oder Jahrzehnte weiterleben. Sie
brauchen allerdings meist besondere Unterstützung.
„Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass sich
Frauen mit einer metastasierten Brustkrebserkrankung weder in der Gemeinschaft
der Gesunden noch der der heilbar Erkrankten beheimatet fühlen“, so Dr. Sylvia
Brathuhn, Bundesvorsitzende der FSH. „Sie empfinden sich in der einen wie der
anderen Gruppe als ‚Störfaktor‘ und ziehen sich dann häufig aus dem sozialen
Leben zurück.“ Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe,
ergänzt: „Gerade diese betroffenen Frauen brauchen daher nicht nur eine sehr
gute medizinische Versorgung, sondern auch besondere psychosoziale
Unterstützung, um sich mit der neuen Lebenssituation zurechtzufinden.“
Die FSH unterstützt Frauen mit einer „chronischen“
Brustkrebserkrankung schon jetzt mit bedürfnisorientierten Angeboten. Welche
zusätzlichen Angebote für Betroffene hilfreich sein können und wie sie im
Bereich der Selbsthilfe umsetzbar sind, hat die FSH in einer großen Umfrage mit
Unterstützung von Professor Dr. Joachim Weis, Lehrstuhl für
Selbsthilfeforschung am Universitätsklinikum Freiburg, ermittelt. In den
kommenden Monaten konzentriert sich die FSH auf den Aufbau eines Netzwerks für
Menschen mit Metastasen. „Wir planen unter anderem eine Kombination speziell
zugeschnittener Austauschmöglichkeiten, Informationen und Workshops,“ so Dr.
Brathuhn.
Auch die Deutsche Krebshilfe steht betroffenen
Frauen mit zahlreichen Informationsangeboten zur Seite. Neben Broschüren zu
Brustkrebs und übergreifenden Themen wie Fatigue, Bewegung bei Krebs oder
sozialrechtlichen Belangen berät sie auch persönlich: mit ihrem Informations-
und Beratungsdienst, dem INFONETZ KREBS. Hier können Betroffene individuelle
Fragen stellen zu Therapie und Nachsorge und sich über themenbezogene
Anlaufstellen in Wohnortnähe informieren. Eine wichtige Anlaufstelle für
betroffene Frauen und ihre Angehörigen sind psychosoziale
Krebsberatungsstellen. Zahlreiche solcher Beratungsstellen werden von der Deutschen
Krebshilfe unterstützt.
Frauenselbsthilfe nach Krebs
Die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH) ist eine der
größten und ältesten Krebs-Selbsthilfeorganisationen in Deutschland. Sie
verfügt bundesweit über ein dichtes Netz an regionalen Gruppen, über ein Forum
im Internet, eine Telefonberatung und über Netzwerkangebote für junge, an Krebs
erkrankte Frauen sowie Männer mit Brustkrebs. Die Gruppentreffen stehen allen
Menschen offen, die an Krebs erkrankt sind, und auch deren Angehörigen. Die
Teilnahme an den Treffen ist unverbindlich. Mitgliedsbeiträge werden nicht
erhoben.
Text / Foto: Deutsche Krebshilfe