Foto: Patienten mit einer bekannten
Herz-Kreislauf-Erkrankung sollten unbedingt zur jährlichen Grippeimpfung gehen.
Bei einer Influenza-Erkrankung steigt das Infarktrisiko
drastisch an
(djd). Hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen,
ein schlechtes Allgemeinbefinden und zahlreiche mögliche Komplikationen - die
echte Grippe oder Influenza ist im Gegensatz zu den im Winter ebenfalls
häufigen Erkältungen keine harmlose Krankheit. Auch wenn gesunde Kinder und
Erwachsene sie meist folgenlos überstehen, hat sie bei Risikogruppen häufig
Krankenhauseinweisungen und sogar Todesfälle zur Folge.
Eine besonders gefährliche Folge von Grippeerkrankungen
ist der Herzinfarkt. So ergab eine Studie der Universität Toronto, dass in den
ersten sieben Tagen nach einer Grippediagnose das Risiko für einen Herzinfarkt
um das Sechsfache erhöht ist. Auch Schlaganfälle, Herzrhythmusstörungen,
Herzmuskelentzündungen und eine bleibende Herzschwäche können durch die
Influenza verursacht werden.
Impfempfehlung beherzigen
Dabei spielen verschiedene Mechanismen eine Rolle, die
noch nicht abschließend geklärt sind. Zum einen können die Grippeviren Herz und
Gefäße direkt angreifen. Zum anderen führen wohl Abwehr- und
Entzündungsreaktionen dazu, dass bestehende Ablagerungen (Plaques) in den
Gefäßinnenwänden leichter abreißen und zu Verschlüssen von Herz- oder
Hirnarterien führen können. Auch die Bildung von Blutgerinnseln wird durch
einen schweren Infekt stimuliert. Und nicht zuletzt gefährden häufige
Folgeerkrankungen der Grippe wie die bakterielle Lungenentzündung das
Pumporgan. Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten deshalb die
Möglichkeit zur jährlichen Grippeschutzimpfung wahrnehmen, wie die Ständige
Impfkommission (STIKO) empfiehlt. Ebenso wie für andere Risikogruppen, zum
Beispiel Senioren über 60, Diabetiker, Schwangere und Menschen mit chronischen
Atemwegserkrankungen, werden die Kosten dafür von den gesetzlichen
Krankenkassen übernommen.
Kleiner Zeitaufwand, großer Schutzeffekt
Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist jeweils
Oktober/November. Dann kann sich der Impfschutz rechtzeitig vor dem Beginn der
Grippewelle, die meist im Januar anrollt, aufbauen. Der Zeitaufwand für den
Arztbesuch und der kurze Piks stehen dabei einem großen Nutzen gegenüber: So
können Herz-Kreislauf-Patienten einer neueren Übersichtsstudie zufolge ihr
Risiko für ein schweres kardiovaskuläres Ereignis um mehr als ein Drittel
senken.
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