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K  nigin Luise quer

60 Meter hohe Wertschätzung für Magdeburgs „Königin der Herzen“

Mittwoch, den 14. August 2019

Von Jens-Uwe Jahns

Königin Luise von Preußen wurde schon bald nach ihrem frühen Tod wie eine Ikone verehrt - in der Literatur, Poesie und Kunst, vor allem aber in der Garnisonsstadt Magdeburg. Hier galt sie als „Königin der Herzen“, weil sie sich mehrfach für das einfache Volk stark machte.

Mit 17 Jahren hatte sie den preußischen Thronfolger Friedrich Wilhelm III. geheiratet. Doch nach der Niederlage Preußens gegen Kaiser Napoleon 1806 kam viel Leid über sie, musste sie doch gemeinsam mit ihrer Familie Berlin verlassen und in Ostpreußen Zuflucht suchen. Als 1807 der Friede von Tilsit verhandelt wurde, soll sie eine Rose von Napoleon, der offenbar von ihrer Schönheit beeindruckt war, nur unter der Bedingung angenommen haben, wenn damit auch die preußische Festungsstadt Magdeburg gerettet würde. Das gelang ihr zwar nicht, doch Napoleon metzelte zumindest nicht in Magdeburg. 

Königin Luise stand den reformerischen Kräften um Politiker und Militärs wie Freiherr vom Stein, von Scharnhorst und von Hardenberg nahe und bewies somit auch politischen Instinkt und Realitätsnähe. Ihrer Mitwelt - mehr aber noch der Nachwelt - galt sie deswegen als mitfühlende und charismatische Monarchin. Ihr Tod 1810 mit nur 34 Jahren und die nachfolgenden Befreiungskriege, in denen sie zur Schutzpatronin Preußens stilisiert wurde, machten aus ihr eine Legende. Für die Dichter der deutschen Romantik, wie Kleist, Arnim und Rückert, aber auch für Maler und Bildhauer, wie Schadow und Schinkel, wurde Luise zu einer nahezu unerschöpflichen Quelle der Inspiration.

In einem 1895 für eine Gartenausstellung angelegten Park ließ der Vaterländische Frauenverein 1901 ein Denkmal für sie aufstellen. Fortan nannte man das Areal „Königin-Luise-Garten“. Doch dann wurde erst die Anlage in Geschwister-Scholl-Park umbenannt (1951) und das Denkmal unter Protest vieler Magdeburger „aus ideologischen Gründen“ von Bilderstürmern geschleift (1963). Auf Initiative der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. sammelten Bürger 100.000 Mark für eine originalgetreue Wiederherstellung des Denkmals, das 2009 an historischem Ort aufgestellt wurde.
 
Bis heute ist Königin Luise in den Herzen der Magdeburger tief verwurzelt. Dem trägt quasi die MWG-Wohnungsgenossenschaft eG Magdeburg Rechnung, indem sie ihr Neubauprojekt in Nachbarschaft des Luisendenkmals „Luisencarré“ nennt. Das Projekt erinnert nicht nur im Namen, sondern auch in der Architektur an große Magdeburger Geschichte. So nimmt die Fassade den vorherigen Baustil (früher befand sich hier eine meterdicke Stadtmauer der Festung Magdeburg) in stilisierter Form neu auf. Mit dem 60 Meter hohen „Luisenturm“ entsteht an der Erzbergerstraße in Magdeburg das erstes Hochhaus seit 1990 – auch als Hommage an die Größe der historischen Figur der Königin. Und historisch auch dies: Originalgetreue Nachbildungen der vor einem Jahr bei archäologischen Grabungen entdeckten Jesus-Figur wird jeder Mieter der entstehenden 135 Wohnungen beim Einzug erhalten.
 
Darüber hinaus können sich die Magdeburger selbst am Neubau an historischer Stätte beteiligen, hat doch die MWG-Spareinrichtung zum 1. Juli 2019 eine attraktive Geldanlage mit Staffelzinsen von bis zu 3 % p.a. aufgelegt. Weitere Informationen dazu unter Telefon 0391-5698333 oder www.MWG-Sparen.de.


Titelfoto: Das Denkmal der Königin Luise von Preußen im Geschwister-Scholl-Park in Magdeburg

Foto 2: Modell des entstehenden Luisencarré / Copy MWG