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Sachsen-Anhalt baut Landespräventionsnetzwerk Islamismus auf

grimm benne petra

Dienstag, den 2. Juli 2019


Unter dem Dach des „Landesprogramms für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit“ soll ein „Landespräventionsnetzwerk Islamismus“ aufgebaut werden. Darüber hat Sozialministerin Petra Grimm-Benne (Foto) heute im Kabinett informiert. In dem Netzwerk sollen die Landesregierung sowie Akteure auf Landes- und Kommunalebene mit zivilgesellschaftlichen Akteuren der Präventionsarbeit zusammen arbeiten.

Ziel ist, Sensibilisierung und Vernetzung zu verbessern. Wissen zur islamischen Religion soll vermittelt und die interkulturelle Sensibilisierung gestärkt werden, damit mögliche Hinweise auf eine islamistische Radikalisierung erkannt und von religiöser Praxis unterschieden werden können. Enger zivilgesellschaftlicher Kooperationspartner im Netzwerk ist das Präventionsprojekt „SALAM. Sachsen-Anhalt“, das neben Fortbildungsmaßnahmen auch ein Beratungsangebot bei Radikalisierungsverdacht anbietet bzw. vermittelt. Das Projekt soll dazu beitragen, religiöse Radikalisierung durch Aufklärung, Beratung und gelingende Integration präventiv zu begegnen. Ein Ziel ist es, für Schulen, Schulsozialarbeit sowie Kinder- und Jugendhilfe ein Beratungsangebot zu den Themen Islam und religiöse Radikalisierung bereitzustellen.

Grimm-Benne betonte, auch in Sachsen-Anhalt gebe es junge Menschen oder Familien, die von islamistischer Radikalisierung betroffen seien. Laut Verfassungsschutzbericht Sachsen-Anhalt 2018 bestehen bisher keine gefestigten Strukturen der islamistischen Szene. Zur Herausforderung werde der Islamismus aber auch nicht erst dann, wenn eine Person aus ihrer Anhängerschaft bereit ist, Gewalt anzuwenden. Vielmehr stelle der Islamismus eine Herausforderung für demokratische Gesellschaften dar, auf die mit dem Netzwerk frühzeitig reagiert werden soll. Grimm-Benne: „Vor dem Hintergrund der vielfältigen Radikalisierungsgefahren ist es notwendig, die Präventionsarbeit gegen Islamismus als Querschnittsthema zu begreifen und dabei sicherheitspolitische wie auch sozial- und integrationspolitische Aspekte zu berücksichtigen. Genau das wollen wir tun.“