Baierbrunn (ots). Um selbst mal wieder schlafen zu
können, geben manche Eltern ihrem unruhigen Kind Medikamente, die träge machen.
Kinder- und Jugendärzte warnen im Apothekenmagazin "Baby und Familie"
eindringlich vor diesem bedenklichen Trend: Von Kinderschlafsäften bis hin zu
hochwirksamen Medikamenten wie Allergietropfen, Säften und Zäpfchen gegen
Reisekrankheit und Übelkeit, Husten- und Erkältungspräparaten ist offenbar
alles Mögliche dabei.
Dass sie schläfrig machen, ist eigentlich eine
Nebenwirkung der Mittel. Sie sind zwar ohne Rezept erhältlich, aber keinesfalls
harmlos. "Sie können gefährliche Nebenwirkungen haben, Leber und Nieren
schädigen, bei Überdosierung oder Fieber bis zu Atem- und Kreislaufstillstand
führen", betont Kinder- und Jugendmediziner Professor Thomas Erler aus
Potsdam. "Manche Mittel sind für das Säuglingsalter gar nicht
zugelassen." Arzneimittel für Erwachse dürfe man Kindern nicht einfach in
geringerer Dosis geben. "Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, ihr Körper
reagiert anders."
Dr. Hermann Josef Kahl vom Berufsverband der Kinder- und
Jugendärzte hält auch pflanzliche und homöopathische Mittel für ungeeignet:
"Schlafprobleme mit Medikamenten, egal welchen, therapieren zu wollen, ist
falsch. Die Kinder holen sich den Schlaf, den sie benötigen, schon irgendwann.
Das Problem sind die überlasteten Eltern." Das aktuelle "Baby und
Familie"-Heft gibt betroffenen Müttern und Vätern Tipps, wo sie schnell
Hilfe finden.
Text - Original-Content von: Wort & Bild Verlag -
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