Mittwoch, den 29. Mai 2019
Die Tarifverhandlungen für die Kinokette CineStar sind gestern Abend
(28. Mai 2019) in der sechsten Verhandlungsrunde in Hamburg
ergebnislos abgebrochen worden.
"Die Arbeitgeber haben diesen Abbruch mit einem Angebot provoziert,
das faktisch massive Lohnverluste für die Beschäftigten bedeutet. Man
muss sich fragen, ob CineStar überhaupt Interesse an einer Einigung
und der angemessenen Bezahlung seiner Beschäftigten hat", sagte
ver.di-Verhandlungsführer Holm-Andreas Sieradzki. Er forderte die
Arbeitgeber zu einem deutlich verbesserten Angebot auf, "über das man
ernsthaft verhandeln kann". Sieradzki betonte, die einzige
angemessene Antwort auf das Verhalten der Arbeitgeber seien "weitere,
kraftvolle Streiks".
Im Vorfeld der Verhandlungen hatten die Arbeitgeber ein "attraktives
Angebot" angekündigt. Das erwies sich als unannehmbar: So sollte eine
Servicekraft ab zwei Jahren Tätigkeit in der höchsten Kategorie in
der ersten Stufe 10 Cent und in der zweiten Stufe weitere 10 Cent
mehr pro Stunde erhalten. Koppeln wollten die Arbeitgeber diese an
sich schon viel zu niedrige Erhöhung auch noch an umfangreiche
Änderungen in der Zuordnung der Kinos. "Dadurch würden sich viele
Kinos, in denen Beschäftigte für höhere Einkommen bei CineStar
kämpfen, in der niedrigsten Kategorie wiederfinden. Das hätte massive
Lohnverluste zur Folge." Zurzeit verdienen Servicekräfte als
Einstiegslohn 9,19 Euro.
Ein neuer Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart.