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Zwölf Jungforscher aus Sachsen-Anhalt qualifizieren sich für den 54. Bundeswettbewerb

0320 gabriele brakebusch web

Freitag, den 29. März 2019


Jugend forscht: mit App, Gluten und Quadrokopter zum Erfolg


Für das 54. Bundesfinale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb haben sich zwölf talentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Sachsen-Anhalt qualifiziert. Die Landessieger wurden gestern in Anwesenheit von Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch (Foto) in Magdeburg ausgezeichnet. Beim diesjährigen Landeswettbewerb, ausgerichtet von der Avacon AG, präsentierten 38 Jungforscherinnen und Jungforscher insgesamt 21 Forschungsprojekte.

Landessieger in Biologie wurden Paul Dietz (18) und Yannick Knösel (18) vom GutsMuths-Gymnasium Quedlinburg, die sich mit dem aktuellen Thema „Glutenunverträglichkeit“ befassten. Sie analysierten Weizenproben der vergangenen 100 Jahre und fanden heraus, dass heutige Sorten infolge von Züchtung deutlich mehr sogenannte positive Allele in ihrer DNA aufweisen. Die beiden nehmen an, dass dies Ursache der Beschwerden von immer mehr Menschen ist. Tobias Beschauner (18) und Frederik Schnitzer (17) vom Georg-Cantor-Gymnasium Halle siegten in Chemie. Sie entwickelten die Grundlagen eines Verfahrens zur Darstellung der Reaktion von Sortasen. Diese bakteriellen Enzyme haben große Bedeutung beim Anheften und Interagieren einer Bakterienzelle mit einer Wirtszelle.

Im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften überzeugte Martin Rauch (16) vom Gymnasium Südstadt Halle die Jury. Er baute ein tragbares Messgerät zum Nachweis des Farbstoffes Uranin in Gewässerproben. Mit diesem lassen sich künftig die Fließeigenschaften von Gewässersystemen leichter analysieren. Den ersten Preis in Mathematik/Informatik errang Stefan Neuber (15) vom Georg-Cantor-Gymnasium Halle. Der Jungforscher programmierte eine App, die es dem Nutzer ermöglicht, täglich wiederkehrende Informationsabfragen und Befehle auf dem Smartphone zu speichern. Die Abfrage des Wetterberichts oder die Aktivierung der Weckfunktion werden so automatisch ausgeführt.

Die Physik-Landessiegerin Anja Sack (18) von der Landesschule Pforta in Naumburg fragte sich, ob Klebstoff bei optischen Geräten wie Handykameraobjektiven als Konstruktionselement eingesetzt werden kann, etwa als Abstandshalter zwischen Bauteilen. Sie zeigte, dass so tatsächlich eine schnellere, gewichtssparende und kostengünstigere Fertigung möglich ist. Cedric Frauendorf (19) von der Hochschule Merseburg, Deborah Hintzsche (20) von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Marius Glaeser (16) vom Elisabeth-Gymnasium Halle siegten in Technik. Sie konstruierten einen Quadrokopter, der sich für die Landung auf einem Himmelskörper eignet. Er lässt sich platzsparend zusammenfalten und wird zum Beispiel mit einer Trägerrakete ins All befördert.

Den Landessieg für die beste interdisziplinäre Arbeit erhielten Benedikt Fassian (17) und Fabian Schmidtchen (18) vom Elisabeth-Gymnasium Halle. Sie entwickelten einen intelligenten Roboterarm für den Einsatz im sogenannten Smart Home. Er verfügt über eine selbst programmierte Software, Sensoren sowie eine Kamera und lässt sich per App intuitiv steuern.

Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 54. Bundesfinale vom 16. bis 19. Mai 2019 in Chemnitz statt – ausgerichtet vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU als Bundespateninstitution und von der Stiftung Jugend forscht e. V. Unterstützer der Veranstaltung sind die Siemens AG als Premiumpartner sowie der Freistaat Sachsen und die Stadt Chemnitz.