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Buchtipp: „Kein Tod auf Golgatha – Auf der Suche nach dem überlebenden Jesus“

Donnerstag, den 24. Januar 2019

Mystik und Ehrfurcht  

Von Uta Luise Zimmermann-Krause

 

Der Kreuzigungsbericht des Johannes macht uns glauben, dass Jesus auferstanden ist. Doch der renommierte Historiker Johannes Fried geht der Frage nach, was wir wirklich zuverlässig wissen. Johannes Fried ist Professor em. für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt a.M. und wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Historikerpreis und dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.

In seinem Buch „Kein Tod auf Golgatha – Auf der Suche nach dem überlebenden Jesus“, erschienen im Verlag C.H.Beck, stellt Fried den biblischen Tod Jesu auch unter dem Aspekt der Überlebensmöglichkeiten aus medizinischer Sicht dar. Jesus hat gelebt, und so muss jenseits aller Transzendenz sein Wirken mit irdischem Verstand, durch historische Forschung zu erfassen sein. Die biblische Darstellung von Jesu Tod am Kreuz, seine Auferstehung und Himmelfahrt beschäftigen Theologen und Philosophen seit zweitausend Jahren. Gekreuzigt, begraben, auferstanden! Wie kann das sein? Einige Protagonisten schöpften die These, der Gekreuzigte sei gar kein Mensch gewesen, am Kreuz habe ein Scheinleib gehangen (Doketismus). Der gottgleiche Jesus Christus sei nicht gestorben, doch frühchristlichen Texten lässt sich entnehmen, dass ´Jesus wahrhaft auferstanden ist´. Und der Evangelist Johannes hielt fest: ´Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht wohin.´

Doch die Zweifel an der Auferstehung halten sich bis heute. Medizinische Befunde verweisen auf eine einzigartige, insgesamt glaubwürdige Aussage des Johannesevangeliums, denn sie ermöglicht eine medizinische Aussage mit überraschendem Ergebnis. Und die Kreuzabnahme erfolgte vorzeitig. Die römischen Soldaten überließen die Abnahme dem Pharisäer Joseph von Arimathia. Joseph hatte ein Felsengrab vorbereitet. Aloe und Myrrhe, zum Bestattungsritual gehörig, besitzen wundhemmende und heilende Wirkung, so dass sich Jesus erholen konnte und zu atmen begann, möglicherweise nur mit einem Lungenflügel. In Jerusalem war Jesu Tod verurteilt worden, in Judäa galt er als entlaufener Straftäter und Todeskandidat, und in seiner Heimat (Galiläa) hatte er sich als Wundertäter gezeigt. Er lehnte den Tempelkult ab, und daher verfolgten ihn Priesterschaft und Sadduzäer. Nirgends durfte er sich blicken lassen. Niemand sollte über das Ziel seiner Flucht berichten, niemand sein Versteck, seine Absichten kennen. Wohin also gehen, um sich zu verbergen? Eine geographische Karte zur römischen Levante um das Jahr 65 zeigt die Provinz Syrien. Und am nächsten zu Judäa lag östlich des Jordans Pella, die Stadt, die Jesus der Jerusalemer Jesus-Gemeinde als Zufluchtsort empfohlen hatte.   

Aber ist es nicht gerade der transzendierende Mythos, das Unsichtbare, was uns unablässig mit dem Leben, dem Tod und der Auferstehung Jesu beschäftigt? Als Messias will Jesus noch heute die Welt besser machen, wir müssen nur die gereichte Hand des Jesus nehmen - ob in Kriegs- oder Friedenszeiten. Das Buch „Kein Tod auf Gogatha – Auf der Suche nach dem überlebenden Jesus“ ist empfehlenswert! 

 

  • Johannes Fried.

Kein Tod auf Golgatha –

Auf der Suche nach dem überlebenden Jesus,

189 Seiten, 11 Abbildungen, 1 Karte,

Hardcover, Schutzumschlag,

Verlag C.H.Beck, 2019,
ISBN: 978-3-406-73141-9
Preis: € 19,95